Chicago: Vier Tote nach Schießerei in Club

Chicago: Vier Tote nach Schießerei in Club

Bei einer Schießerei vor dem Nachtclub Artis im Chicagoer Viertel River North wurden am Mittwochabend vier Menschen getötet und vierzehn weitere verletzt.

Der Angriff ereignete sich gegen 23:00 Uhr, kurz nachdem der Club sich nach einem Auftritt des Rappers Mello Buckzz zu leeren begann. Augenzeugen und Behörden sprechen von einer gezielten Attacke mit verheerenden Folgen.

Ein Polizeikommissar schilderte den Ablauf auf einer Pressekonferenz: Ein Fahrzeug habe vor dem Club gehalten und sofort das Feuer auf die sich dort versammelnde Menschenmenge eröffnet. Innerhalb weniger Sekunden wurden 18 Personen getroffen, bevor der Wagen flüchtete.

Die Polizei stellte zwei verschiedene Kaliber von Geschossen sicher. Bislang wurde jedoch niemand festgenommen. Unter den Todesopfern sind zwei Männer im Alter von 23 und 25 Jahren sowie zwei Frauen.

Eine der Frauen war 26 Jahre alt, die andere konnte bisher nicht identifiziert werden. Alle Opfer waren zwischen 20 und 30 Jahre alt. Die Ermittler prüfen derzeit, ob eines der Opfer gezielt angegriffen wurde oder es sich um einen wahllosen Angriff handelte.

Mello Buckzz, der kurz zuvor noch im Club aufgetreten war, äußerte sich emotional über Instagram: „Mein Herz ist in so viele Stücke zerbrochen, es ist unglaublich“, schrieb der aus Chicago stammende Rapper.

Später fügte er hinzu: „Mein Herz ist so verdammt schwer, ich liebe euch alle von ganzem Herzen, es tut mir leid.“ Für viele seiner Fans wurde das Konzert damit zu einem traumatischen Erlebnis.

Pastor Donovan Price, der sich in Chicago für Opfer von Gewalt einsetzt, beschrieb das Geschehen mit drastischen Worten: „Als ich gestern Abend ankam, herrschte absolutes Chaos. Schreiende Menschen, Blut auf den Straßen, Menschen, die auf der Straße lagen, und eine massive Polizeipräsenz.“

Auch in den Krankenhäusern sei das Chaos fast genauso groß gewesen wie am Tatort selbst. „Einfach nur grausam. Mehr als ich je gesehen habe. So etwas kann überall passieren, es ist verheerend“, sagte Price gegenüber ABC News.

Die Schießerei reiht sich in eine lange Liste tragischer Vorfälle in der Clubszene ein – und zeigt erneut die Verwundbarkeit von Veranstaltungsorten, die eigentlich für Musik, Gemeinschaft und Ausgelassenheit stehen.

Auch in Deutschland warfen einige Gewaltverbrechen zuletzt ein negatives Licht auf die Sicherheitslage in Clubs. In Bielefeld kam es im Mai zu einem Messerangriff vor der Tanzbar Cutie (FAZEmag berichtete), bei dem fünf Menschen verletzt wurden. In Trittau starb im April ein 21-Jähriger nach einer Massenschlägerei in der Diskothek Fun-Parc (auch hier berichtete FAZEmag).

Quelle: Mixmag

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