Claptone warnt vor Tech-House-Langeweile und reflektiert House Music

Claptone warnt vor Tech-House-Langeweile und reflektiert House Music

Der erfolgreiche DJ und Produzent unterstütze die Vielfältigkeit des Genres, vermisse jedoch Melodien und Funk in der Musik.

Claptone kann sich wahrlich nicht beschweren. In den vergangenen Jahren gehörte er zu den großen, weltweit anerkannten Acts, die House Music auch während des Techno- und Hardt-Techno-Booms aufrecht und populär erhielten. In einem Interview mit Magnetic refelektiert er das Genre.

„In den letzten Jahren wurde die Musik immer schneller, früher lag sie bei 122, dann bei 124 und jetzt bei 126 bis 128 bpm im Durchschnitt. Je schneller man wird, desto schwieriger ist es, einen funky Groove zu finden“, so der Mann mit der Maske.

„Im Jahr 2023 gab es viel mehr Rave-, Jungle- und Techno-Einflüsse als in den Jahren zuvor. Gleichzeitig gab es 2023 viele polyrhythmische Percussions und schwere Groove/Bassline-getriebene Tracks, die ich sehr mochte.“

Seit FISHER und Chris Lake im Spiel seien, gäbe es im House-Bereich einen anderen Drum-Sound, eine andere Kompression und eine andere Energie. „Ich liebe die ständige Weiterentwicklung des Genres; es hält einen auf Trab, wenn man versucht, Altes mit Neuem zu vermischen, neue Ansätze zu finden und neue Klänge innerhalb eines Klanguniversums zu schaffen“, so der deutsche Erfolgs-DJ.

„House und Techno ermöglichen jungen Schlafzimmerproduzenten, schneller und einfacher als je zuvor etwas zu veröffentlichen, also weniger Qualitätskontrolle, mehr Anarchie“, was der Erfolgsproduzent aber gar nicht negativ meint: „Ich liebe das.“

Insgesamt sehe er keine Konkurrenz zwischen den Genres. „Ich höre Electronica, Off-Pop, Indie-Rock, New Wave, also im Grunde alles, was ich für gute Musik halte. House Music ist die Musik, die ich als DJ liebe; es ist die Musik, zu der jeder tanzen kann, ganz ohne Drogen“.

Die Zukunft vorhersagen wollte er nicht, dafür äußerte er aber ein paar Wünsche. „Seid nicht too cool for school. Bring back Funk – vielleicht mit ein bisschen French House Geschmack und: überwindet diese Tech-House-Langeweile. Bringt hier und da schöne Melodien zurück.“

Quelle: Magnetic

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