Clear-Cut-Records – Freude am Teilen

clear cut records

2006 war der Startschuss für das kleine Label Clear-Cut-Records aus Wächtersbach. Verwurzelt im Frankfurter Raum, entschieden sich Jürgen Rieger und Gerd Neusser für ihren eigenen Imprint, nachdem sie vier Jahre zuvor mit eigenen Produktionen anfingen. Die Philosophie hinter der kleinen, digitalen Plattenschmiede ist schnell erzählt: „Unsere Philosophie ist ganz einfach. Wir möchten unbekannten und hoch talentierten Produzenten die Chance geben, auf unserem Label eine Homebase zu finden, um ihre Musik zu veröffentlichen.“

„Die Wurzeln von Clear-­Cut-­Records liegen in unserer eigenen Produzenten-­Tätigkeit. Im Jahr 2001 haben wir angefangen eigene Tracks zu produzieren und starteten mit unserem ersten Projekt Sternenspringer als Creative Commons Act auf tonatom.net. Das erste Release auf Clear-Cut-Records haben wir am 19. September 2006 veröffentlicht. Angel Galan, ein spanischer Künstler aus Madrid, mit der Vier-Track EP ‘City Pulse’.“
Auch der Anfang des Labels lag in der Creative Commons Sphäre: „Angefangen haben wir bei CCREC mit kostenlosen Digitalreleases. Unsere Label entspringt in den Wurzeln dem Creative Commons-­Gedanken. Seit geraumer Zeit veröffentlichen wir nur noch kommerzielle Releases. Im Dunstkreis der Creative Commons haben wir die Künstler für unser Label gewinnen können.
Creative Commons war für uns eine Art Aufbruchstimmung – nach dem Motto: Jeder hat die Möglichkeit seine Musik im Netz zu veröffentlichen. Wir konnten dies als Künstler auch tun, und so haben wir auch die Künstler für CCREC gefunden.“

ccrec_cover_001_500x500Insgesamt gibt es über 30 Künstler, die zu der Familie des Labels gehören. „Wir haben ein paar Künstler, die uns seit Anfang des Labels treu verbunden sind und schon einige Releases mit uns gemacht haben. Dazu gehören: Angel Galan (Spanien), Jeff Willett (Kanada), Lilliehorn (Schweden), E-­‐Teb (Kanada), Meto (Deutschland). Über die letzten zwei, drei Jahre hinweg haben folgende Künstler diverse Releases bei uns veröffentlicht und stehen treu zu uns: Evade (Deutschland), Krzho (Slowenien), Marodelmimo (Frankreich).“ Neusser und Rieger selbst veröffentlichen unter ihren Künstlernamen Funkzelle, Systemton und Polarproject auf Clear Cut.

Für die Gewinnung neuer Künstler halten sie sich an ihre Anfänge und Grundsätze. „Das Kriterium nach dem wir unsere Künstler bei CCREC aufnehmen ist eng mit unserer Philosophie verbunden. Wir suchen gezielt nach unbekannten Künstlern im Netz, wir bekommen natürlich auch einige Demos rein. Wir entscheiden nach Gefühl und oft nach dem ersten Eindruck, ob die Musik des Künstlers zu CCREC passt. Die Sounds müssen uns in erster Linie emotional erreichen, nach unseren Ansprüchen qualitativ hochwertig sein, etwas Besonderes und Ungehörtes mitbringen. Wir müssen einfach davon begeistert sein und letztlich haben wir eine gewisse Vorstellung wie sich CCREC-­Sound anhören muss. Die Releases sollten im besten Fall einem Konzept folgen. Tendenziell bewegen wir uns zwischen DeepHouse, Electronica und Techno mit einem Hauch Electro. Wir lieben deepe Sounds, klare Beats und prägnante Melodien. Das Abstrakte ist nichts für CCREC.“ ccrec_cover_054_500x500

Als kleines Label stellt sich natürlich auch immer die Frage, wie weit man gehen kann. „Als Underground Label mit meist unbekannten Künstlern, hat man es sicher schwer und es gibt eine Menge Labels, viel Konkurrenz, die ähnlich aufgestellt sind wie wir. Wir empfinden aber keinen großen Druck, da wir das Label nicht vordergründig profitabel sehen. Musik ist für uns ein Lebensgefühl, wichtig, eine Philosophie von Freiheit. Wir sind Idealisten und bleiben es auch, da wir die elektronische Musik lieben.
Wir würden uns natürlich wünschen finanziell noch unabhängiger zu sein. Dies würde uns die Freiheit geben noch mehr Zeit und finanziellen Aufwand in das Label zu investieren. Eventuell auch mal ein Vinyl oder eine CD auf den Markt zu bringen, das ist bisher noch nicht möglich. Wir vertreiben unsere Musik bisher nur online in diversen, bekannten Shop-­Portalen, wie zum Beispiel Beatport, iTunes und Juno.“

Für dieses Jahr stehen bei Clear-Cut-Records noch drei bis vier weitere Releases an, unter anderem mit einer Künstlerin aus Detroit. Danach kommt noch eine neue Homepage, die der Webpräsenz des Labels einen frischen Anstrich geben soll.

www.clear-cut-records.com