
Unschöne Szenen mussten die Besucher eines Kölner Clubs im Stadtviertel Ehrenfeld am Wochenende erleben: aufgrund einer eskalierten Situation, bei der ein Besucher andere mit einer Bierflasche angriff, entstand, Gästen zufolge, eine Schlägerei im Dancefloor-Bereich. Infolgedessen musste der Club evakuiert, das Event abgebrochen werden. Auf Social beschwerten sich mehrere Menschen über die Evakuierung, die anscheinend nicht gerade reibungslos ablief.
Ehrenfeld ist eines der beliebtesten Ausgehviertel in der Millionenstadt Köln. Hier befindet sich eine besonders hohe Clubdichte, unter anderem auch mit vielen Techno-lastigen Clubs wie dem Odonien, dem Schrotty, dem Artheater oder auch dem Helios37. Am Wochenende fand dort etwa die Veranstaltung Ehrenfeld XL statt, bei der man mit einem Ticket Zugang zu neun Locations hatte.
Das Herbrand’s, der Ort, in dem sich der brutale Vorfall in der Samstagnacht ereignete, nahm allerdings nicht am Programm von Ehrenfeld XL teil. Dort gastierte die Event-Reihe Bailoteo.
Auf Instagram veröffentlichten sowohl das Herbrand’s als Location als auch die Veranstalter von Bailoteo entsprechende Statements zu den Geschehnissen. Man sei „tief betroffen von der Ereignissen“, „das Wohlergehen und die Sicherheit aller Beteiligten“ habe im Vordergrund gestanden. Man hoffe, die Beteiligten würden sich wieder „vollständig erholen“.
Was war passiert? Eine Person griff mit einer kaputten Bierflasche anscheinend andere Personen oder eine andere Person, an. Deshalb habe man sich, gemeinsam mit dem Veranstalter, zum Abbruch des Events entschieden. An der darauffolgenden Evakuierung war auch die Polizei beteiligt. Wegen eines erhöhten Aufkommens in Bereich der Kasse und der Garderobe sei es in der Folge zu einem verzögerten Ablauf gekommen. Die Evakuierung sei unter Polizeivorgaben abgelaufen.
Mehrere Gäste verliehen unter dem Post ihrem Frust Ausdruck und beschwerten sich über die Art und Weise, wie die Evakuierung vonstatten lief. Auch war dort an mehreren Stellen von einer vorherigen Schlägerei die Rede, nicht nur von einer Bierflasche.
Ein Besucher meldete sich, die Gäste wären erst in einem Innenhof isoliert wurden und hätten keinerlei Informationen über den weiteren Ablauf erhalten. Dort sei es als Resultat zu panischen und ängstlichen Zuständen gekommen. Ein Awareness-Team hätte diese Situation nach Auffassung des Besuchers entschärfen können. Mehrere Kommentare zweifelten am Sicherheitskonzept des Clubs. Ein anderer Gast schildert die Situation im Hofe noch drastischer: Man habe länger als eine Stunde bei kalten Temperaturen ausharren müssen. Bis zum Ausgang habe man zwei Stunden gebraucht. Es sei zu „Tränen und Panik“ gekommen, die Toiletten seien in dieser Zeit abgesperrt gewesen. An anderer Stelle liest man auch von einem angeblich unprofessionellen und unfreundlichen Security-Team.
Ein weiteres Problem: Anscheinend bezahlt man im Herbrand’s erst am Ausgang das, was man verzehrt hat. Dadurch konnten die Gäste die Location nicht einfach verlassen, sondern mussten erst noch alle ihren Verzehr bezahlen, bevor sie gehen konnten. Mehrere Gäste kritisierten das Konzept und die Tatsache, dass daran auch in der unübersichtlichen Situation festgehalten wurde. Der Vorwurf: Geld habe vor Sicherheit gestanden. Auf der anderen Seite gab das Herbrand’s im Post bekannt, dass der Ticketpreis komplett zurückerstattet werde. Das sei allerdings Sache des Veranstalters. Man entschuldigte sich für die Umstände.
Ein anderer Besucher äußerte, dass „so etwas“ dem „Herbrand’s nicht würdig“ sei. Man solle eventuell „auf altbewährte Partys“ der beliebten Location zurückgreifen. Damit bekundete der Instagram-User seine Sympathie mit dem Club, der sich eigentlich schon seit einigen Jahre lang erfolgreich in der Kölner Szene etabliert hat. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Location zukünftig für solche Ausnahmesituationen wappnet.
Der Post des Herbrand’s:
Der Post des Veranstalters:
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