Clubkultur „zu 100 Prozent gehasst“: die Szene trauert um Steve Albini

Die Musikszene trauert um Steve Albini. Der legendäre Rockproduzent ist im Alter von 61 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Das berichtet das Magazin Pitchfork. Albini war bekannt für seine Arbeiten mit Nirvana und Pixies, seine Vorliebe für analoge Hardware sowie für seine freimütigen und nicht selten kontroversen Ansichten.

Der US-Amerikaner galt als passionierter Gegner der Clubkultur und schrieb einst in einer E-Mail an den britischen Künstler Powell: „Ich habe mechanisierte Tanzmusik immer verabscheut, ihre dumme Einfachheit, die Clubs, in denen sie gespielt wurde, die Leute, die in diese Clubs gingen, die Drogen, die sie nahmen, den Scheiß, über den sie gerne redeten, die Kämpfe, die sie untereinander austrugen. Im Grunde genommen alles davon: Ich habe jeden Fetzen zu 100 Prozent gehasst.“ Die Mail sollte später zu einem Plakat werden.

Einzig und allein die ursprüngliche House-Szene aus Chicago bereitete ihm offenbar Freude. Das gab er im Jahr 2015 in einem Interview zu Protokoll. Er bezeichnete sie als einen „echten Ausdruck von Freude“, bevor sie „stilisiert und kooptiert und in eine Formel verwandelt wurde.“

Trotz oder vielleicht auch gerade wegen seiner Abneigung gegenüber der Clubkultur schlossen viele Musikfans den in Chicago geborenen Toningenieur und Produzenten in ihre Herzen. Künstler wie Erol Alkan, aber auch Events wie Primavera Sound bekundeten in den sozialen Medien ihre Trauer. Selbst Schauspiel-Ikone Elijah Wood meldete sich zu Wort.

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