Daniel Dexter – Gentleman im Scheinwerferlicht

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Licht aus, Spot an und Bühne frei für Daniel Dexter. Geboren in Ingolstadt, schafft es der Wahlberliner in den letzten Wochen und Monaten scheinbar spielerisch, den Fokus auf sich zu ziehen. Von der klassischen Story inklusive Mixtapes und Helden wie Jeff Mills, Carl Craig oder Sven Väth in die Hauptsadt. Nach seinem Durchbruch mit „No House For Old Men“ im Jahre 2011 erscheint nun auf Poker Flat sein Debütalbum mit dem äußerst zutreffenden Titel „Focus On … Daniel Dexter“.

Doch diese Geschichte wäre in der Form zu einfach erzählt. „Zunächst habe ich auf Semester Musik ‚Cherry Blossom‘ releast und war sehr happy, dass Steve Bug den Song auf Platz 1 gechartet hatte. Kurz darauf hat er mich persönlich kontaktiert und gefragt, ob ich ihm nicht ein paar Tracks für Poker Flat geben könne. Da das Label schon immer eines meiner Favourites war, war das ein kleiner Ritterschlag für mich. Ich habe mich dann wochenlang im Studio eingesperrt und acht neue Songs produziert, unter anderem ‚No House For Old Men‘. Steve Bug hat letztendlich alle Songs für Poker Flat lizensiert und mein Glück war perfekt. Danach musste ich erstmal ein Bier trinken gehen und mittlerweile sind wir richtig gute Freunde geworden. Ich habe ihm viel zu verdanken“ , berichtet Dexter über den Kontakt mit dem Berliner Imprint. Seitdem ist einiges passiert. Zeit für eine gesunde Selbstreflektion kommt da zunehmend zu kurz. Besserung nicht in Sicht. „Ich bin sehr zufrieden, dass es so gut läuft und weiß das auch sehr zu schätzen. Revue passieren lassen werde ich das Ganze dann irgendwann mal im Alter in meinem Schaukelstuhl auf der Dachterrasse. Um einmal ein paar Highlights herauszugreifen – dazu gehört sicherlich das Fusion Festival und die Poker Flat-Party in London, aber ich genieße auch die ganzen internationalen Reisen, bei denen man ständig was von der Kultur mit nach Hause nehmen kann. Jedes neue Release ist natürlich auch immer sehr aufregend, und ich bin sehr stolz, mit den letzten Sachen in den Playlists von Laurent Garnier, Sasha, DJ Hell, Tiefschwarz und John Digweed gelandet zu sein. Die Bestätigung von diesen House- Helden ist mir wichtiger als Verkaufszahlen.“

Diese werden bei seinem Debütalbum sicherlich zufriedenstellend sein – gehört Dexter zu den Akteuren der Stunde. Zu hören gibt es von vergangenen Nummern bis hinzu exklusiven, unveröffentlichten Tracks die volle Dexter-Bandbreite. „In meiner gesamten Laufbahn hat sich mein Sound definitiv verändert, in den letzten paar Jahren dann immer weniger. Das liegt daran, dass man seinen Stil irgendwann findet und verfeinert. Ich glaube, dass ich musikalisch immer mehr zu mir selbst gefunden habe. Erstaunlicherweise war das ein Prozess, der mich zu den Wurzeln von House und Technozurückführte, und ich habe diese Einflüsse dann mit dem Dexter’schen Sound fusioniert. Letztendlich würde ich meinen Sound heute als New Chicago und New Detroit bezeichnen, auch wenn es natürlich schwer fällt, Musik in Schubladen zu stecken. Das Ganze habe ich dann komprimiert auf dem Album gepackt.“

Nach „No House For Old Men“ und „Storm“, die bereits als Singles erschienen sind, wird es dazu eine Remix-EP geben. Verantwortlich dafür zeichnen dann Kollektiv Turmstrasse, Uner, Ian Pooley und David Keno. Zum Abschluss des Interviews verkündetDaniel auch noch seine Vorfreude auf den 5. April bei der FAZEmag Releasenacht. „Ich freue mich sehr auf ein kühles Kölsch, einen halven Hahn und viele feierwütige Kölner. Auch wenn ich schon viel rumgekommen bin, bin ich noch nie in der Domstadt gewesen und freue mich darauf.“

www.danieldexter.com

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