Ein echter Pionier der alternativen klassischen Musik kehrt mit dem Doppelalbum „Duality“ zurück auf die große Bühne. Während Dardust auf früheren Alben seine minimalistischen Klavierkompositionen mit elektronischen Klanglandschaften ergänzte und so ein Genre schuf, das sich zwischen Neo-Klassik und Pop bewegt, hat er sich hier entschieden, seine beiden Bereiche in zwei parallele, aber zusammenlaufende Erfahrungen aufzuteilen, die er als die „verschiedenen Hemisphären“ seines Gehirns betitelt. Wir haben hier also die beiden Albumhälften „Right Hemisphere“ und „Left Hemisphere“ vorliegen, wobei erstere von einer emotionalen, pianistischen Virtuosität ge- prägt ist, die keinen Halt vor Improvisation und externen Inspirationen macht. „Left Hemisphere“ hingegen setzt eindeutig auf feste Formen, Muster und Strukturen, in denen Dardust seine gleicher- maßen digitalen und analogen Synthesizer-Sounds einbettet. Jedes von ihnen hat ein Thema und ein Riff, das ihm eine eigene Identität verleiht, in der wir Referenzen an den Sound der 90er Jahre, John Carpenter-Filmsoundtracks, die Prog-Rock-Band Goblin, Italo-Disco, UK-Garage und Nu Jazz hören können. Irre, dieser Mann. Irre gut. 9/10 Humbold Hein