SubmitHub wurde Ende 2015 gegründet, um den Prozess, Musik an Kuratoren zu senden, so einfach wie möglich zu gestalten. Submithub bietet viele Statistiken und Filter, damit der Einsender sichergehen kann, dass seine Musik in den richtigen Händen landet. Für Kuratoren bedeutet das mehr Musik zu bekommen, die sie auch mögen. Der Prozess funktioniert klasse: mehr als 1,327,000 Songs wurden geteilt bis heute. Jedoch ist der Markt hart und nicht einmal die meist erfolgreichsten Artisten können jeden glücklich machen. Musik ist subjektiv und kein Kurator sieht einen Song genauso, wie ein anderer Kurator. Per se, wird SubmitHub am Besten von jedem verwendet, der realistische Vorstellungen von Erfolg in der Musikindustrie im Jahre 2024 hat. FAZEmag präsentiert jeden Monat die Favoriten von Submithub-Einsendungen.
4am Kru – Pianos Raining Down (Another Rhythm)
Die Londoner Jungle Kru erscheint ja öfters bei uns. Und das aus gutem Grund. Nur wenige verstehen es so großartig, Oldschool-Rave und Jungle-Sounds mit zeitgenössischem Drum ’n‘ Bass zu verknüpfen. Banger.
A.M. Architect – Avenir (A.M. Architect)
Deepe Downbeat-Electronica-Sounds mit herausragenden Vocals der Sängerin Delenda machen aus „Avenir“ ein Erlebnis, das man zwingend auf der Bühne erleben möchte. Die Single ist ein Vorgeschmack auf das im Februar erscheinende Album des Elektronik-Duos, und dieses sollte man nicht verpassen.
AFTERUS – Coming Back to Life (Future Sequence)
Das kanadische Elektronik-Duo AFTERUS begeistert schon seit einiger Zeit mit epischen Trance-Produktionen, denen meiner Meinung nach allerdings oft ein kleines bisschen zum Hit fehlt. Bei der vorliegenden Nummer passt aber alles: Die Melodie, das Vocal und die Drops. Demnächst bei ASOT zu hören.
Andre Zimmer – Wait a Minute (SEVEN)
Tracky Tech-House mit einem catchy Vocal, mehr braucht Andre Zimmer nicht für seinen Banger. Das Ganze erinnert mich etwas an Dancemania-Releases, was nicht die schlechteste Konnotation ist.
Bachir Salloum x NOIYSE PROJECT – Vivid Imagination (Mango Alley)
Musik verbindet. Oder wie kann man ansonsten eine libanesisch-ceylonesische Kollaboration erklären? Der vorliegende Track ist eine sehr perkussive und trackige Minimal-Produktion, bei der es sich lohnt, die Nummer mehrfach und sehr laut zu hören, damit die wunderbaren Nuancen zur Geltung kommen.
Bae Sí – Anina (TRAUM Schallplatten)
Auf dem renommierten Kölner Label Traum reüssiert der Dortmunder Künstler Bae Sí und überrascht mit einem wilden Stil-Mix. Straighte Beats treffen auf Bossa und erzeugen eine Tanzhallen-Stimmung, bei der niemand still sitzen bleiben kann. Irgendwo zwischen Breakbeat und House: Die Kombination aus Live-Instrumenten, Sample-Digging und Drive greift hier. Auf diesen Produzenten gilt es aufzupassen.
Cas – Move That Body (Groove Cycle)
Jackin‘ Filter-Disco-House aus Washington. Das Ganze klingt wie schon 1.000-mal in den Sets von DJ Sneak gehört, aber dennoch sehr frisch. Das muss man erst einmal schaffen. Auch für Tech-House-DJs spielbar.
Charmes – Fire Up (In Control Recordings)
Wahrscheinlich der offensichtlichste Hit der Januar-Kolumne kommt vom Niederländer Charmes, der zuletzt von Tiësto gehypt wurde. Auch seiner neuen Produktion gelingt es, nostalgischen Oldschool-House-Sound à la Hysteric Ego mit aktuellen Club-Strömungen zu fusionieren. Das Vocal hier bekommt man bereits nach einmaligem Hören nicht mehr aus dem Kopf.
Dane Carter – Salani (Sunset Gathering)
Natürlich kommen wir in diesem Monat nicht ohne Afro-House aus. „Salani“ des Franzosen Dane Carter ist eine sehr zeitgemäß klingende und sehr gut gesungene Afro-House-Produktion, die den Vocals viel Platz einräumt und so einen großartigen Spannungsbogen erzeugt. Stark.
Hannes Bieger – Meteor (elektrons)
Als einer der gefragtesten Mixing-Engineers in Europa hat Hannes Bieger nach einem Jahrzehnt und einer umfassenden Kundenliste gedacht, es sei an der Zeit, eigene Musik zu produzieren und diese auch live darzubieten. Seitdem hat er eine ganze Reihe von Veröffentlichungen bei einflussreichen Labels herausgebracht und ist durch Europa und Südamerika gereist, um live aufzutreten. Seine neue Single zählt zu dem Besten, was es an melodischem Techno zu hören gibt. Tanzen und träumen funktioniert auch zusammen.
JD Farrrell x Alexion – Illusive Thoughts (VANDIT Alternative)
Progressive House/Techno aus den USA auf dem Label von Paul van Dyk. Sehr treibend und dabei noch melodiös und garniert mit einer hypnotischen Stimme. Hier passt alles. Wer jetzt als alter PvD-Fan Trance erwartet, könnte allerdings etwas enttäuscht sein.
JKLL x Fortanoiza – Bass Please (Basscon Records)
Um den musikalischen Proporz zu wahren, haben wir natürlich auch in diesem Monat wieder eine Hardstyle-Produktion in unserer Kolumne. Und auf das Label Basscon ist immer Verlass. Die beiden Franzosen liefern hier harten, aber nicht eintönig klingenden Sound ab. Stattdessen werden so viele verschiedene und teilweise bekannte Oldschool-Sounds eingebaut, dass es eine wahre Freude ist. Klingt fast wie ein Mega-Mix.
Loco Dice x Skrillex x FIREBOY DML – Heavy Heart (Virgin)
Drei große Namen ergeben nicht automatisch einen großen Hit. Aber in diesem Fall stimmt alles. Eine sehr runde Kollabo von Underground-Legende Loco Dice, Skrillex und der Zukunft des Afrobeats, Fireboy DML. Die erste Auskopplung des bevorstehenden Loco-Dice-Albums, das sehr spannend werden könnte.
Naarly x Thabza De Soul x Layefa – Iniye (Engeloop)
Afro-House einer schwedisch-südafrikanisch-nigerianischen Kollabo: Die Vocals der Nigerianerin Layefa machen aus dem grundsoliden Afro-House-Backing einen Hit. Manchmal kann es so einfach sein.
Pretty Pink – Euphoria / Jan Blomqvist Remix (Deep Woods)
Die deutsche DJane und Produzentin Pretty Pink hat Tracks aus ihrem 2023 erschienenen Album remixen lassen – u.a. von Jan Blomqvist. Dessen Remix wurde dann auch prompt die Hymne beim Burning Man 2024. Blomqvist, der für seine hypnotische Mischung aus eindringlichen Vocals und Beats bekannt ist, erfindet den Track mit frischer Energie neu, ohne dabei seine Essenz zu vernachlässigen.
Random Kid – Reason (Jonathan Casey)
KC aka Random Kid aus Wales hat mit 14 Jahren angefangen, Musik zu produzieren. Nach ersten Versuchen im Hip-Hop/Rap mit der DAW eJay war Paul Van Dyks Song „We Are Alive“ für ihn die Initialzündung, elektronische Musik zu produzieren und aufzulegen. Seine aktuelle Nummer ist griffiger Vocal-House mit – wenn ich mich nicht irre – einem Funky-Green-Dogs-Zitat. Sehr angenehm zu hören.
Riscape – Everything (Don’t You Wish) (Ensis Music)
Auch in Griechenland hört man Piano-House. Mit dieser bahnbrechenden Erkenntnis schickt uns der Athener auf eine Reise in die Ägäis. Effektiv und deep, diese Kombination schaffen nur wenige.
Robbie Rivera – La Música (ZYX – Acalwan)
Es freut mich sehr, in diesem Monat eine neue Produktion der House-Legende Robbie Rivera zu präsentieren. Und auch 30 Jahre nach seinen Anfängen weiß RR immer noch, wie ein knackiger Tribal-House-Tune zu klingen hat. Miami-House für die sonnigen Momente des DJ-Lebens.
Sandro Silva – Bad (One Seven Music)
House aus den Niederlanden mit einer tollen Symbiose aus 90er-Jahre-House und aktuellen Tech-House-Sounds. Das ist maximal effektiv und könnte sowohl in Sets von EDM-DJs als auch von Tech-House-DJs funktionieren. Die Hook ist sehr catchy. Das hilft meistens.
Teho – Fracture (Labo T)
Das Album von Teho haben wir bei uns im Magazin bereits gebührend gewürdigt. Zur Deluxe-Edition von „Shifting“ gibt es nun zwei Bonus-Tracks. „Fracture“ ist einer davon und etwas düsterer als viele Tracks auf dem Album, aber nichtsdestoweniger genauso hypnotisch und treibend. Ein weiterer Beweis für die Klasse von Théo Vicente.
Tom Since Birth – The Way (Henrik Lange)
Progressive-House aus Schweden mit einer sehr dominanten Stimme, die mich an Karen Overton erinnert: Das ist treibend und dennoch groovy. Einige lustige Effekte im Track zeigen den Spaß, den Tom Since Birth bei der Produktion verspürte.
Aus dem FAZEmag 155/01.2025
Web: www.submithub.com