Dave Clarke disst die neue DJ-Generation und Tech-House

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Dave Clarke – auch als Baron Of Techno bezeichnet – ist bekannt dafür, seine Meinung offen zu äußern. In einem Interview mit Resident Advisor beschrieb er erst kürzlich seine Meinung zu der neuen Generation der Techno-DJs und zu Tech-House generell.

David Anthony Clarke ist ein einflussreicher, britischer Musikproduzent, Radiomoderator, Remixer und Techno-DJ. Nach vierzehn Jahren Alben-Pause veröffentlichte er erst kürzlich sein neues Album „The Desecration of Desire“.

Neben seiner Musik ist Dave Clarke auch berüchtigt dafür, dass er sehr gerne seine Meinung offen äußert. Dies kann über Kokain oder über den US-Präsidenten Donald Trump sein.

In einem Interview mit Resident Advisor, spricht er über seine Einstellung zur neuen Techno-DJ-Generation, über Tech-House und EDM und ganz ausführlich über sein DJ Set.

Zu der Beziehung von EDM und Tech-House äußerte er sich sehr kritisch, er beschreibt den Umgang miteinander als eine Charade von marktorientierten DJs, die bei Auftritten freundlich wirken und so agieren, als würde ihnen ihre Arbeit Spaß machen, auch wenn es eigentlich nicht wirklich so ist. Ebenso das Verhalten untereinander soll sich verändert haben, laut ihm soll die Kameradschaft untereinander nicht mehr unbedingt so sein wie früher. Er sagt, bei manchen Genres mag sie noch vorhanden sein, aber bei den anderen gehe es lediglich darum, besser als der andere zu sein. DJs messen sich nicht mehr nach Talent und Innovation ihrer Musik, sondern der Wettkampf unter ihnen basiere vielmehr auf Mobbing und Lügen.

Dazu kritisiert er ganz besonders das Fake-Gehabe und -Verhalten in der Musikindustrie, er sagte zwar diese sei vorher auch schon da gewesen, doch es würde jetzt schon Epidemie-artig werden. Dabei beschreibt er Leute, die sich z.B Likes auf Facebook erkaufen. Er gibt zu, dass es immer noch Menschen gibt, die das alles wegen ihrer Liebe zur Musik machen und auch nur das verdienen wollen, was sie auch wirklich mit ihrer Arbeit verdient haben, diese Menschen würde er auch nach wie vor respektieren. Aber es gäbe inzwischen mehr DJs, die mit Intentionen wie, „Wie kann ich berühmt werden?“ in die Szene kommen, weshalb sie auch ihr Geld in so etwas wie erkaufte Likes investieren, egal wie unwichtig sowas eigentlich sein sollte. Diese Menschen würden dann auch besonders bei kommerziellen Festivals spielen. Das alles macht es für Dave zu einem echt seltsamen System.

In einem System, in dem Marketing alles ist, haben sich auch die DJs verändert. Dave Clarke beschreibt die neuen DJs, die nach dieser Philosophie leben, als DJs, die scheinbar kein so ein großes Interesse daran haben, ihrem eigentlichen Sound treu zu bleiben, sondern sich solange verändern und dem Trend folgen, bis sie viel Geld verdienen und bei den großen kommerziell wichtigen Events spielen, was seiner Meinung nach ein verdammt großes Problem ist.

EDM ginge niemals weg. EDM veränderte sich zu Tech-House und Tech-House ist für ihn nun EDM Light. Da sie alle vom EDM-Markt gelernt haben, haben sie ihre Allüren dem EDM-Markt angepasst.

Doch trotz allem was Dave Clarke an der jetzige Situation stört, sagt er dass er nicht sauer oder traurig ist, denn er liebt das was er tut, aber er wolle dennoch seine Meinung als ein DJ der schon lange im Geschäft ist, kundtun.

Für die von euch, die gerne das ganze Interview auf Englisch lesen wollen, ist hier das Interview von Resident Advisor.

 

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