Depeche Mode – Memento Mori (Columbia/Sony)

Album #1 nach dem tragischen Tod von Bandmitglied Andrew „Fletch“ Fletcher. Die Songs wurden allerdings vor seinem Tod geschrieben, bevor es dann ins Studio gehen sollte, starb Fletch. Auch der Albumtitel „Memento Mori“ (sinngemäß: Sei dir der Sterblichkeit bewusst) stammt von ihm, was nochmal ein sehr überwältigendes Detail ist. Und Fletch war letztlich ja auch der Puffer zwischen Dave und Martin, wie würden die beiden nun im Studio funktionieren? Scheinbar großartig, denn „Memento Mori“ ist das beste Depeche-Mode-Album seit langer Zeit, was sich auch schon mit der Vorabauskopplung „Ghosts Again“ abzeichnete. Der Album-Opener „My Cosmos Is Mine“ klingt bedrohlich und düster, holt einen aber direkt ab, während „Wagging Tongue“ sehr elektronisch-verspielt daherkommt. Die zwölf Tracks beeindrucken durch ihre Emotionalität, changieren Stimmungen und Texturen, tänzeln zwischen musikalischen Zwischentönen und führen die Hörer*innen zwischen Anspannung und Lockerheit hin und her. „Memento Mori“ ist wunderbar durchchoreographiert, führt uns mit seinem roten Faden bis zum großen Finale „Speak To Me“, das in Himmelssphären zu verschwinden scheint. Tränchen im Auge. 10/10 Pop Guardiola