Der kürzeste Rave der Welt? Illegaler Rave nach halber Stunde abgebrochen

Der kürzeste Rave der Welt? Illegaler UK-Rave nach halber Stunde abgebrochen. Foto-Quelle: Facebook-Seite von ITV News West Country. Symbolfoto

Weniger als 30 Minuten nach den ersten Anrufen besorgter Bewohner (oder eher verärgerter?) konnte die Polizei in Bristol, England, einen illegalen Rave beenden. Die nicht genehmigte Veranstaltung ist Anwärter darauf, als kürzester Rave überhaupt in die Geschichte einzugehen.

Wie BBC und BristolLive übereinstimmend berichten, konnte die Polizei bereits 25 Minuten nachdem sich diese auf den Weg zum Tatort gemacht hat, den Rave im Sparke Evans Park, einem zentral gelegenen, öffentlichen Park in der britischen Großstadt, beenden. Und das auch noch unter der Woche: der Vorfall ereignete sich letzten Donnerstag. Die Beamten der Polizei von Avon und Somerset brachen um 18.35 Uhr zum Park auf, um dort nach dem Rechten zu schauen, nachdem mehrere Bewohner aufgrund laut abgespielter Musik auf der Polizeiwache anriefen.

Vor Ort fanden die Polizisten 40 Menschen, Tonanlagen und Beleuchtung vor. „Die Beamten sprachen mit dem Veranstalter und erklärten ihm, dass die Polizei die Geräte beschlagnahmen könnte, wenn sie sie nicht abbauen würden, um die örtliche Bevölkerung vor Beeinträchtigungen zu schützen“, so das anschließende Statement der örtlichen Polizei an die Öffentlichkeit. Daraufhin stimmten die Veranstalter zu, die Musik abzustellen. Um 19 Uhr war dann Schluss.

Die Polizei vermutet, dass ohne das Eingreifen weitere 150 Personen vermutlich in der Folge noch an der Veranstaltung teilgenommen hätten. Durch das frühzeitige Eingreifen und die Hilfe der lokalen Anwohner habe das verhindert werden können. Der Polizeiinspektor Mark Patridge bedankte sich in der Folge bei den Anrufern und erklärte das Vorgehen:

„Proaktive Maßnahmen wie diese sind kein Versuch, die Menschen davon abzuhalten, Spaß zu haben. Sie sind notwendig, um zu verhindern, dass die Gemeinschaft durch solche Veranstaltungen gestört wird, und um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten. Nicht genehmigte Veranstaltungen, die häufig an ungeeigneten Orten und ohne die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen stattfinden, können die Sicherheit der Menschen gefährden.“

Wenn man bedenkt, was in der Silvesternacht in Berlin so los war, stellt sich allerdings die Frage, inwiefern friedlich feiernde Menschen wirklich die Gesellschaft mit lauter Musik stören, während in besagter Nacht offiziell gefährliche Feuerwerkskörper, die Verletzungen und Brände hervorrufen können, abgezündet werden dürfen. Ein systemisches Problem, das ethische Fragen hervorruft? Inwiefern stehen Gefahren unmittelbarer körperlicher Verletzungen Unbeteiligter, die billigend in Kauf genommen werden, gegenüber Beeinträchtigungen durch Lärmbelästigung oder der Sicherheit von Menschen, die sich bewusst auf eine illegale Veranstaltung in einen Park begeben? Eine Frage, die zu Diskussionen anregt.

Illegale Raves scheinen in England verstärkt im Fokus der Polizei zu stehen. Erst an Silvester berichteten wir noch über einen illegalen Rave, der ebenfalls in der Umgebung Bristol stattfand und durch Straßensperrungen der Polizei aufgelöst werden konnte. Währenddessen ging die Polizei in der englischen Grafschaft Kent ebenfalls in der vergangenen Woche scharf gegen einen illegalen Rave vor, von dem sie bereits vorab Kenntnis hatte. Straßenpatrouillen sollten die Teilnahme verhindern. Auch hier stand die Beschlagnahmung des Equipments als Drohung gegen die Veranstalter im Vordergrund des Polizei-Statements. Der Bericht von KentOnline formuliert die Gefahr, die von illegalen Raves ausgehe, jedoch noch drastischer: sie gingen häufig „mit unsozialem Verhalten, Drogenhandel und Bandenaktivitäten einher“ (aus dem Englischen übersetzt).

Quellen: BBC, BristolLive, KentOnline

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