Die 5 nervigsten House-Coverversionen

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Wir gehen gerne tanzen. Das dürfte euch nicht überraschen. Inmitten vieler kaum zu unterscheidender Stücke ist es mitunter angenehm, ein Vocal oder eine Hook zu hören, woran man sich festhalten kann. Ein Vocal, das in uns ein ‚Déjà Ecouté‘ hervorruft und uns an alte, längt vergangene Zeiten erinnert oder eine Hook, die man mitsummen kann.
Dabei kann es aber auch vorkommen, dass es zu viel des Guten ist. Soll heißen, dass das Ergebnis zu vordergründig produziert ist und darum zu klebrig ist. Natürlich ist jeder Jeck anders und jeder Geschmack ein anderer. Insofern ist diese hier aufgeführte Liste auf keinen Fall eine allgemein gültige Liste sondern eine Liste, die uns im Redaktionsschluss eingefallen ist, als der Grafiker wieder Truck Stop hören wollte.
Welches Cover ging euch auf den Keks?
Welchen Song aus unserer Liste feiert ihr und findet ihn überhaupt nicht schlimm?

1) Bellini „Samba De Janeiro“ (Orbit) 1997
Der Klassiker aller auf vordergründigen Erfolg getrimmten Cover-Versionen. Claudio Coccoluto veröffentlichte 1996 auf Atlantic Jaxx, dem Label von Basement Jaxx, unter dem Pseudonym The Heartists das Airto Moreira-Cover „Belo Horizonte“. Ramon Zenker hörte diese House-12″ und entschied zusammen mit Gottfried Engels, der heute Tiger Records führt, eine kommerziellere Bearbeitung des Themas zu produzieren. Das Ergebnis verkaufte sich weltweit über 5 Millionen Mal und hielt sich insgesamt 13 Wochen in den deutschen Verkaufs-Top Ten. Bellini erhielten für dieses Lied einen Echo in der Kategorie Künstler/-in oder Gruppe national in der Rubrik Dance/Techno. 1997 hat Raveline zusammen mit Orbit einen Loveparade-Wagen bestritten, auf dem gefühlte 150 Mal dieser Song lief. War schon geil.

2) Mad’house „Like A Prayer“ (Kontor) 2002
Man fusioniere die Beats von Black Legend (Italien) mit dem Vocal von Madonna (USA) und schon hat man einen französischen Riesenhit? Yep. So einfach kann es sein. Die heißeste Nummer des Sommers 2002 und nicht nur in Deutschland ein Riesenhit. Die Halbwertzeit war allerdings sehr begrenzt. Aber für einen Sommer war es okay. Dass danach allerdings „Like A Virgin“ kommen musste, war so unglaublich Scheiße. Die ‚Sängerin‘ hieß im Übrigen Buse Unlu.

3) Global Deejays „The Sound Of San Francisco“ (Superstar Recordings) 2004
Die Schreyvogl Brothers aus Österreich hatten unter diversen Pseudonymen (Ravers on Dope oder DJ Taylor & FLOw) bereits einige Großraum-Hits, bis sie 2004 den Woodstock-Klassiker „San Francisco (Be Sure to Wear Flowers in Your Hair)“ von Scott McKenzie verhousten. Der Song entwickelte sich zu einem massiven Club-Hit und später auch zu einen weltweiten Charts-Erfolg. Die danach anschließenden Singles blieben dem Schema treu („What A Feeling“ von Irene Cara oder „Everybody’s Free“ von Rozalla), konnten aber nicht an diesen Erfolg anknüpfen.

4) Royal Gigolos „California Dreaming“ (Dos Or Die) 2004
Ganz schlimm waren nicht nur die Outfits der königlichen Stecher sondern auch die Herangehensweise an diesen Klassiker der Musikgeschichte von The Mamas & The Papas. Aber gut, der Erfolg der Global Deejays hat es ja vorgemacht. Da konnte man gut nachziehen, wobei man sich streiten kann, wer jetzt zuerst da war, denn die Rohversion zu diesem Trash gab es wohl schon 2003. Wie auch immer, das macht dieses Cover auch nicht besser, aber auch nicht schlimmer. Millionen Menschen weltweit hat der Song Freude bereitet. Uns aber nicht.

5) The Disco Boys „Taxi nach Paris“ (WePlay) 2015

Man muss die beiden Jungs Raphael und Gordon schon irgendwie liebhaben. Sie haben uns allen viele lustige Stunden geschenkt und auf jeden Fall Pionierarbeit geleistet. Nicht zuletzt ihr Manfred Mann’s Earth Band-Cover „For You“ war ein Riesenhit, den jeder mitgesungen hat. Kein Witz. In den vergangenen Jahren haben sie aber ein wenig das Gefühl für wirklich schmissige Cover-Versionen verloren. Und ihr Cover von Felix de Luxe in diesem Frühjahr hat mich ein wenig traurig gemacht.

 

Hier scheiden sich die Geister
Eric Prydz „Call On Me“ (Data) 2004
Der Schwede hat mit seinen Labels Pryda und Mouseville sicherlich einen größeren Beitrag zur hochwertigen elektronischen Musikszene geleistet als die Swedish House Mafia und auch seine Cr2-Nummer „Slammin“ ist immer noch in vielen Sets zu finden. Aber seinen Durchbruch hatte der mittlerweile in Kalifornien lebende Eric Sheridan Prydz mit diesem Steve Winwood-Cover. Das Video zumindest war aber leider geil.

 

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