
„Am 1. Dezember 2023 hätte VIVA seinen 30. Geburtstag gefeiert. Doch 2018 war Schluss für den Musiksender, der seit 1993 wie kein anderer das Lebensgefühl einer ganzen Generation prägte und zum Sprungbrett für zahlreiche Stars wurde. ARD Kultur erzählt in drei Teilen – Aufstieg, Triumph und Fall – die Schlüsselmomente der Sendergeschichte.Die ehemaligen VIVA-Moderator*innen Nilz Bokelberg, Markus Kavka und Collien Ulmen-Fernandes führen als Hosts durch je eine Folge und bereichern die Doku durch persönliche Anekdoten.
In Interviews plaudern auch deren Kolleginnen und Kollegen wie Matthias Opdenhövel,VIVA-Moderator der ersten Stunde. Er erzählt von den Anfangstagen: „Vom Praktikum bis zur Redaktionsleitung dauerte es mitunter nur zwei Wochen.“ Gülcan Kamps erinnert sich: „Wir waren ja die ersten Influencer. In Kölner Karneval
haben sich die Leute sogar als Gülcan verkleidet.“ Für Jasmin Wagner war VIVA „genau die Antwort auf die Sehnsucht, die man als Teenager hatte.“ Moderatorin Aleks Bechtel fasst zusammen: „Die Arbeit fühlt sich wie eine ewige Klassenfahrt an. Aber auch diese findet mal ein Ende.“ Zu Wort kommen außerdem die Ex-VIVA-Stars Mola Adebisi, Oliver Pocher, Tyron Ricketts, Klaas Heufer-Umlauf oder auch Musiker*innen aus der VIVA-Ära wie Smudo, Kim Frank, Thees Uhlmann, H. P. Baxter und vielen mehr.
Einblicke geben auch die Macher: VIVA-Geschäftsführer Dieter Gorny („Die Zeit war reif. Zwei Jahre vorher oder nachher wäre der Zeitgeist ein anderer gewesen.“) sowie die Programmchefs und Redaktionsleiter von damals steuern Insiderwissen bei. Bislang kaum gezeigtes Archivmaterial und Musikvideos ergänzen den faszinierenden Einblick in die Zeitgeschichte. Die Doku ist aber kein ausnahmslos kunterbunter Rückblick auf den zunächst anarchisch anmutenden und dann äußerst erfolgreichen Sender, der sogar dem übermächtigen Rivalen MTV in Deutschland die Stirn bot. Aufgegriffen werden auch Themen wie die Diversität im Sender, die Mechanismen der Musikindustrie oder der Einschlag von 9/11 in die Gute-Laune-Industrie.
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