Diesen Monat in NL: zwei Tanzdemos fordern kulturelle Freiräume

Diesen Monat in NL: zwei Tanzdemos fordern kulturelle Freiräume. Foto-Quelle: Facebook-Seite von Rave voor de Rafelranden

Bis zur Rave The Planet Parade in Berlin sind es noch knapp zwei Monate hin, da bahnen sich bei unseren Nachbarn in den Niederlanden schon zwei ähnliche Kulturdemos in diesem Monat an. Eine davon findet bereits dieses Wochenende statt. Auf geht es nach Utrecht und nach Maastricht!

Auch wenn die Loveparade von einer Szene-Demo hin zum kommerziellen Ausverkauf ein unsägliches Ende fand, das nicht außer Acht gelassen werden darf, hatte sie doch immense Auswirkungen auf die Szene.

Bis heute adaptieren zahlreiche Veranstaltungen das damalige Konzept von Danielle de Picciotto und Dr. Motte – und machen es besser als die Loveparade zuletzt. Während diese zum Schluss ein kommerzialisiertes Massen-Party-Event war, sehen sich viele derzeitige Tanzdemos und -paraden eher als kulturpolitische Veranstaltungen, die die Anliegen der Szene auf die Straße bringen. Ohne die Loveparade und ihre Anfänge hätte es das wohl in der Form so nicht gegeben, sie war zumindest der Vorreiter.

Während in Berlin die Rave The Planet Parade, zu der wir im Juni-Heft unserer Print-Ausgabe ein Special bringen werden, in diesem Jahr zum vierten Mal stattfindet, tut sich auch in den Niederlanden einiges.

Als Gegenbewegung zu großen, teuren Festivals, entstanden dort in den letzten Jahren zahlreiche Demos der elektronischen Musik und darüber hinaus, die sich der Kommerzialisierung der Szene entgegenstellen und kulturpolitische Forderungen über die Botschaft der Musik transportieren und das in Form Loveparade-artiger Veranstaltungen ausdrücken.

Während es zur Gegendemo zum ADE, Amsterdam Danst Ergens Voor, im Oktober oder bis zur Demo der (Club-)kulturszene in Groningen unter dem Namen De Groningse Onderstroom noch andauert, lohnt es sich diesen Monat gleich zwei Mal in die Niederlande zu fahren.

Rave voor de Rafelranden, Utrecht, 17.05.: Diesen Samstag ziehen erneut zahlreiche Kollektive der Szene in Utrecht mit lauter Musik und Forderungen durch die dortigen Straßen. Unter dem Namen „Rave voor de Rafelranden“ oder auch dem internationalen Beititel „Utrecht Street Rave“ fordert man freie Kultur- und Kreativräume. Freie Kunst sollte sich laut Meinung der Beteiligten frei ausdrücken können – unkommerziell und abseits von Normen. In der Kultur sieht man zudem politisches Potenzial in Form von Aktivismus und gesellschaftlicher Gestaltung. Man setzt sich folglich auch gegen Faschismus, Sexismus, Rassismus, Queer- und Transphobie ein. Los geht es diesen Samstag um 14.30 Uhr am Wilhelminapark in Utrecht. Von dort zieht die Parade mitten durch die Stadt bis zum Nijverheidsweg. Infos (auch auf Englisch) gibt es auf der offiziellen Website. Spenden kann man dort auch.

Eindrücke einer vergangenen Ausgabe:

Cultuur Infestation, Maastricht, 31.05.: Zwei Wochen nach dem Utrecht Street Rave geht es dann im Süden der Niederlande, genauer gesagt in Maastricht, in Grenznähe zu Deutschland, weiter. Die unkommerzielle Kulturszene Maastrichts hat sich zusammengeschlossen. Über 30 Kollektive bzw. Organisationen werden am letzten Samstag im Mai erstmalig als Tanzparade durch die über 100 000 Einwohner zählende Großstadt ziehen. Das Hauptanliegen der kulturpolitischen Demo: bezahlbare Kultur und Zugang zu Kultur für alle. Man setzt also vor allen Dingen auf Inklusion. Auch hier steht der unkommerzielle Gedanke dahinter.

Weitere Infos zur Cultuur Infestation gibt es hier:

Ihr wollt stets auf dem Laufenden in Sachen Technoparaden und (elektronische) Tanzdemos bleiben? Wir haben eine Liste für euch, die laufend aktualisiert wird! Hier entlang.

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