Es muss nicht immer Techno sein. Ein DJ aus Berlin-Schöneberg bringt alten Sound zurück. Sehr alten Sound.
Mr. Shellack aka DJ Wuthe hat sich der Musik der 20er, 30er und 40er verschrieben und legt diese regelmäßig in der Bar „Sally Bowles“ auf. Dabei nutzt er nicht etwa einen Controller und einen Plattenspieler – sondern ein Grammophon.
Von Lindy Hop über Boogie bis Shag, Tango, Walzer oder Mambo – die Tanzflächen sind voll. Der 57-Jährige besitzt insgesamt 12 Grammophone und ließ sich bei seinem Namen von seinen Shellack-Platten inspirieren.
„Es gibt heute ja relativ wenige Leute, die etwas mit den Namen der Top-Swingmusiker von einst anfangen können. Mir liegt es aber am Herzen, dass ihre Geschichten und Anekdoten nicht verloren gehen“, sagte er mal gegenüber der taz.
„Bei den klassischen muss ich nach jeder Seite die Stahlnadel wechseln“, so Wuthe gegenüber BZ. „Daher spiele ich die Schellack-Platten auf Plattenspielern der 70er-Jahre mit besonders dicken Diamant-Nadeln ab, die nicht getauscht werden müssen.“
Die harzige Substanz Schellack wird aus den Ausscheidungen der Lackschildlaus gewonnen, wird aber schon lange nicht mehr für Platten benutzt. Als „E904“ taucht das Material allerdings heute noch in Schokolinsen, Minz-Drops oder Kunstnägeln auf.
Quelle: BZ
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