DJ Patrischa – Einzigartiger elektronischer Flavour aus der Schweiz

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DJ Patrischa – Einzigartiger elektronischer Flavour aus der Schweiz

Wer in letzter Zeit in der Schweiz, insbesondere in Basel und Zürich, ausgegangen ist, der kennt sie vielleicht schon: Patrischa. Die Senkrechtstarterin aus der Alpenrepublik ist mit Leidenschaft bei der Sache. Und das macht sich bezahlt! Mittlerweile kann sie Bookings weit über die Schweizer Grenzen hinaus, in Städten wie New York, Istanbul, Berlin, Kapstadt oder Hamburg, verzeichnen. Es wird also Zeit, der aufstrebenden Künstlerin mal ein paar Fragen zu ihrem Werdegang und ihren Zielen zu stellen.

Du hast erst 2011 mit dem Auflegen angefangen, bist dafür allerdings innerhalb kürzester Zeit sehr erfolgreich geworden. Ist man da nicht selbst ein wenig überwältigt?

Absolut, ich bin immer wieder aufs Neue überrascht und überwältigt von dem Feedback – nicht zuletzt sehr dankbar. Ohne den Support aus meinem Umfeld und den einen oder anderen Anstoß wäre ich wahrscheinlich nicht an dem Punkt, wo ich mich jetzt befinde. In der heutigen Zeit gibt es ein riesiges Überangebot an DJs und man kann froh sein, wenn man überhaupt die Chance bekommt, sein Talent zu beweisen. Auf der anderen Seite zeigt sich auch, dass sich das Fokussieren auf die Sache und Fleiß durchaus bezahlt machen. Ich habe vor ca. zwei Jahren entschieden, den Fokus auf die Musik zu legen, und ihr viel, wenn nicht gar meine gesamte Freizeit gewidmet – das zahlt sich jetzt aus.

Mittlerweile bist du auch weit über den Schweizer Raum hinaus bekannt. Zeigt sich das nun auch in längeren Reisen zu weiter entfernten Gigs?

Bis jetzt hält es sich echt in Grenzen. Die Reisen über den Schweizer Raum hinaus kommen noch in größeren Abständen, aber ich bemerke durchaus eine steigende Tendenz.

Du hast auch mehrere Shows für das Ibiza Global Radio aufgenommen. Kannst du mir sagen, wie es dazu kam?

Diese Geschichte ist eigentlich ziemlich simpel. Im letzten Jahr war ich zusammen mit Jose Maria Ramon und Jack & Juus Teil des „Ibiza Radio Closing“-Line-ups hier in Zürich im Hiltl Club. Jose ist einer der Mitgründer von Ibiza Global Radio. Mein Set und das von den Jungs haben ihm sehr gefallen und er fand auch, dass unser Sound ideal zur „Ibiza Global Radio“-Show passen würde. Daraufhin bekam mein Management die Gelegenheit, eine eigene Radioshow zu hosten, aus welcher das Electrolabel P.A.L.M. resultierte. Am 8. Oktober findet übrigens in der Amboss Rampe die zweite P.A.L.M.-Labelnight statt. Hier feiern wir mit Gast-DJs unsere wöchentliche Radioshow. 

Hast du diesen Sommer neben den Radio-Auftritten noch Shows in Clubs auf Ibiza gespielt?

Auf Ibiza (noch) nicht. Ist aber ein klares Ziel für nächstes Jahr. Dafür hat es mit Städten wie New York und mit Naturklang in Kapstadt geklappt. Weitere internationale Gigs sind in der Pipeline wie beispielsweise „The Little Festival“ in London im November.

Magst du uns verraten, in welchem der vielen Schweizer Clubs du am liebsten spielst?

Bei dieser Frage möchte ich den Fokus klar auf Zürich und Basel legen. In Zürich gehören sicherlich Hive, Supermarket und Zukunft zu meinen Favoriten. Sie sind rein akustisch schon sehr genial, aber auch vom Line-up her mit ihren internationalen Bookings sehr spannend. In Basel finde ich den Hinterhof großartig und den Nordstern. Zum Nordstern habe ich auch eine sehr persönliche Beziehung, weil ich in diesem Club unter anderem schon in meinen jüngsten Jahren die Nächte durchgetanzt habe. Ich freue mich jetzt auch schon riesig, das erste Mal im neuen Nordstern auf dem Schiff hinter den Decks zu stehen.

In deinen DJ-Sets spielst du einen schönen Mix aus Deep House, Tech-House und einigen härteren Sachen. Was hörst du privat für Musik?

Ich höre auch privat gerne die Musik, die ich spiele, aber ich versuche, möglichst alle Genres abzudecken, die mir gefallen. Das kann sich dann von Indie-Pop, Rock über Folk bis hin zu klassischer Musik erstrecken. Ich finde auch die Vermischung von klassischer und elektronischer Musik sehr spannend. Max Richter hat eines meiner Lieblingswerke von Vivaldi neu interpretiert und ich finde, dass es ein Meisterstück geworden ist.

Bisher gibt es noch keine eigene Musik von dir zu hören. Doch mir ist zu Ohren gekommen, dass du gerade dabei bist, deine ersten Stücke zu produzieren. Was kannst du uns darüber erzählen?

Richtig, im Moment gibt es noch keine eigene Musik von mir zu hören. Ich habe mir im letzten Jahr viele Gedanken über das Produzieren gemacht und auch mit verschiedenen Projekten begonnen. Wer meine Musik kennt, der weiß, dass ich tendenziell eher komplex produzierte Tracks spiele und in diese Richtung möchte ich auch produzieren. Der Weg dorthin braucht Zeit und die möchte ich mir nehmen. Was aber in naher Zukunft folgen wird, sind erste Stücke aus Zusammenarbeiten mit Musikerkollegen, also Produzenten. Beim Auflegen tendiere ich zwar eher zum Soloauftritt, aber bei der Produktion macht es mir definitiv mehr Spaß, gemeinsam mit Kollegen im Studio zu tüfteln.

Was können wir in diesem Jahr noch von dir erwarten?

In diesem Herbst werden in Zürich zwei interessante Veranstaltungsprojekte starten, bei denen ich involviert bin. Altro Mundo im Lexy Club und LIFE in der Amboss Rampe. Beide Events finden monatlich statt, obwohl LIFE vor allem nächstes Jahr richtig starten wird. Um es kurz zu halten: Bei Altro Mundo wird jeweils immer ein großer internationaler Headliner zu finden sein und LIFE fokussiert sich auf die Live-Musik im elektronischen Bereich.

Aus dem FAZEmag 056/10.2016
Text: Daniel Matthias
Fotos: Tobias Stahel
www.djpatrischa.com