Orhan Terzi aka DJ Quicksilver ist legendär dafür, sich auf seinem bürgerlichen Facebook-Account über aktuelle Themen auszulassen und diese provokant zur Diskussion zu stellen. Nun holt der Star-DJ erneut aus und wettert gegen den Legenden-Status mancher DJs.
Gestrig postete DJ Quicksilver, der in den 90ern und Nullerjahren große kommerzielle Erfolge feierte und bis heute regelmäßige Gigs hat, den entsprechenden Beitrag auf Facebook. In diesem ließ sich Terzi über den selbsternannten Legenden-Titel so mancher DJ-Kollegen aus. Seine Reaktion darauf: äußert negativ. Er bekäme „das kalte Kotzen“, wenn er sehe, „wer sich selber gerne als Legende bezeichnet. Weiter: „Ihr wisst doch gar nicht, was das Wort bedeutet oder für eine Bedeutung hat. Ein paar mittelmäßige Tracks zu veröffentlichen, macht euch noch lange nicht zur Legende. Selbst wenn ihr große Hits geschraubt habt, habt ihr noch lange nicht das Recht dazu. Auch ich nicht! Außerdem bestimmen die Fans da draußen wer eine Legende ist bzw. wird oder nicht. Wie narzisstisch und selbstverliebt muss man eigentlich sein?…“
Hier der originale Post des legendären DJs:
Ganz schön klare und krasse Worte des DJs und Produzenten aus Hattingen. Auf die Rückfrage eines Kommentators, wer denn gemeint sei, erläuterte der Ersteller der Posts, er werde keine Namen nennen, aber es gäbe so einige (bei denen dies der Fall wäre). Derweil antworteten mehrere User, DJ Quicksilver selbst sei für sie eine Legende. Wohl eine Reaktion auf den Teil „Außerdem bestimmten die Fans da draußen wer eine Legende ist“. Dieser Teil impliziert ja schon irgendwie, dass man als Reaktion als Legende bezeichnet werden könnte. Ein indirekter Aufruf? Wahrscheinlich eher nicht, da Orhan Terzi generell als bodenständiger Mensch bekannt ist – aber auch eben sehr direkt. Ansonsten wäre der Post ja auch schon fast paradox. Zum Tod von DJ Warmduscher nutzte Orhan Terzi seine Social-Media-Reichweite außerdem zu einem guten Zweck, um Spenden für dessen Beerdigung zu generieren. Andere Kommentare spielten wohl darauf an, dass DJ-Kollege Da Hool, mit dem sich Quicksilver regelmäßig Social-Media-Battles liefert, als Legende bezeichnet werden könne. DJ-Kollege James Dust kommentierte etwa, er fände den neuen Track Schröders „legionär“. Gemeint ist wohl der Scherz-Track „Frühling (Bock zu bumsen)“, den Da Hool unter neuem Pseudonym an den Start bringt. Andere Reaktionen: Um Legende zu sein, müsse man bereits tot sein.
Das Paradoxe an der Geschichte: 2015 bezeichnete sich DJ Quicksilver in diversen Facebook-Posts noch selbst als Legende:
Wir sind gespannt, was DJ Quicksilver als nächstes an der Szene sowie der Musikindustrie kritisiert. Zuletzt kritisierte er unter anderem die massive Welle an Postings des Spotify-Jahresrückblicks.
Hier noch ein Mitschnitt des Sets von DJ Quicksilver, gefilmt von einem Privat-User, aus dem Jahr 2014, bei einem Event, das den möglichen Legendenstatus von DJ Quicksilver durch den Veranstalter vorgegeben impliziert:
DJ Quicksilver: Das Posten des Spotify-Jahresrückblicks nervt