Douglas Greed – Angst (3000Grad Records)


Eine halbe Ewigkeit – sechs Jahre – mussten wir auf ein neues Soloalbum von Douglas Greed warten. Dabei war er ja in der Zwischenzeit alles andere als produktionsfaul, davon zeugen drei Alben mit seinen Projekten Eating Snow (eins) und Yeah But No (zwei). „Angst“ heißt das neue Werk des Wahlberliners und irgendwie hat man den Eindruck, dass der Name sich gut in seltsame Situation fügt, obwohl er vorher feststand. Aber Greed beschäftigt sich hier mit seiner eigenen Angst, die für ihn gleichwohl lähmend ist, aber auch antreibt, um sich zu hinterfragen und neu zu erfinden. Der musikalische Bogen umfasst den Pop-Appeal, den man auch von seinen beiden Side-Projekten kennt, wundervolle Melodien und einen unstillbaren Drang auf den Dancefloor. Schon der Opener „Roll With The Punches“ beweist das eindrucksvoll, dazu kommen die Vocals des Duos Joy Wellboy – eine genussvolle Kreation. Oder auch „The Few“ mit Odd Beholder – sanft aber druckvoll rollend, energetisch, der Blick die Weite. „Random Groove“ hingegen klackt und drückt elektroid in die Tiefe der Nacht, während es mit „The Future Will Repeat Itself“ ein hypnotisch-einlullendes Ambient-Break gibt. Wunderbar abwechslungsreiches Album mit Biss und Charme. 10/10 Dieter Horny