Douglas Greed – was ich lese: Romain Gary – Frühes Versprechen

Douglas Greed April

Er ist Performer, Entertainer und Feierschwein in einem – die gute alte Jenenser Schule. Seine Musik releast Douglas Greed hauptsächlich auf seinem Stammlabel Freude am Tanzen sowie BPitch Control. Was wahrscheinlich nicht jeder weiß, ist, dass der Musiker eine Vorliebe fürs Lesen hat. Welches Werk er uns wärmstens empfehlen kann, erzählt uns der Musiker hier:

Romain Gary – Frühes Versprechen
Pünktlich zu jedem Jahresende erhalte ich von einem guten Freund eine Liste mit Büchern welche er in den zurückliegenden Monaten gelesen hat. Mittlerweile genießt diese Aufstellung mein vollstes Vertrauen und die Top Ten des Jahres findet regelmäßig Platz in meinem Schrank. Dadurch habe ich schon viele interessante Schriftsteller und Bücher entdeckt und am meisten hat es mir Romain Gary angetan. Sein ganzes Werk, seine ganze Biografie üben einen wahren Sog auf mich aus.
Vom Immigranten zum Piloten, zum Literaten, zum Botschafter, zum Generalkonsul, zum Ehemann von Jean Seberg, zum Freitod. Gary hat gelebt und das muss erzählt werden!
Vor ein paar Monaten kulminierte die weltweit düstere politische Stimmung durch die Präsidentschaft einer bigotten Reality-TV-Perücke und manifestierte, dass intellektuelle Kurzsichtigkeit und gesellschaftliche Kälte Hand in Hand gehen.
Ich habe etwas Wärmendes gebraucht. Eine Decke die sich mir über die Angst legt.
Romain Garys „Frühes Versprechen“ gibt mir den Glauben an Wärme und Empathie wieder; den Glauben an soziale Intelligenz. Mit Humor und der richtigen Brise bescheidener, dennoch großer Bilder, folgen wir einem Menschen beim Erwachsen werden, einer Mutter-Sohn-Beziehung in Zeiten eines sich reibenden Europas. All dies geschieht durch die Augen eines immer knabenwährenden Mannes, eines Menschen der durch und durch Mensch ist.
Und so spielt die Geschichte – die autobiografisch das Leben des Autors erzählt – unter den abwesenden jedoch omnipräsenten Augen seiner Mutter und erklärt somit all das Verständnis, all das Aufopfern und all die Selbstlosigkeit eines großen Mannes mit klaren traurigen Augen.

Mittlerweile habe ich das Buch zum dritten Mal gelesen.

 

Das könnte dich auch interessieren:
Ja/nein/Mir doch egal – Douglas Greed feat. Nagler & Kuss vs. Star Wars
Das nicht ganz so geheime Tagebuch des Douglas Greed
www.douglas-greed.com