James De Torres hat sich mit drei neuen Veröffentlichungen zurückgemeldet. Der Spanier, dessen Vita unter anderem mit Releases auf Armada Music und Universal Nation bestückt ist, hat zuvor viele Jahre als Resident-DJ in Peking und Tulum sowie als Production Manager im legendären Hï Ibiza gearbeitet, eher nun entschied, sich verschärft auf seine Karriere als Producer und DJ zu fokussieren. Seine Ambitionen untermauert er jetzt mit „Perseidas“, „Sentido“ (ft. Nihil Young) und seinem Remix zu Velvet Shadows „Shadows“. Die Tracks sind auf ZEF Music, Nomade Records und Lelantus Records erschienen. Wir haben mit ihm gesprochen.
Hallo James. Wie geht es dir? Hattest du einen guten Start ins Jahr 2024?
Um ehrlich zu sein war der Start etwas holprig. Dank drei neuer Veröffentlichungen, mehreren Signings bei Labels und einigen bestätigten Gigs hat sich die Lage aber mittlerweile entspannt. Ich erwarte, dass dieses Jahr dasjenige sein wird, das mich endgültig in den Kreislauf dieser verrückten Branche bringt und die Leute beginnen, meine Karriere mit Begeisterung zu verfolgen.
Du hast gerade einen Haufen neuer Musik angekündigt, die im Februar veröffentlicht werden soll. Erzähl uns etwas über die Tracks. Drei Veröffentlichungen auf drei verschiedenen Labels innerhalb einer so kurzen Zeitspanne ist ziemlich außergewöhnlich, nicht wahr? Wie kommt das?
Das erste Stück „Pereidas“ habe ich im Sommer aufgenommen, im August sind die Sternschnuppen in Spanien zu sehen, eine magische Nacht, die nur einmal im Jahr stattfindet. Dieses Stück wurde mit einer Melodie aufgenommen, die einen fesselt, mehr zum Aufmuntern als zum Tanzen. Auf der anderen Seite haben wir „Sentido“, das als Kollaboration mit Nihil Young entstanden ist. Ich habe Nihil vor ein paar Monaten im Watergate persönlich kennengelernt und wir haben geredet und geredet und irgendwann haben wir beschlossen, zusammenzuarbeiten, und dabei ist dieser massive Tune mit spirituellen Texten herausgekommen. Der Drop ist intensiv, er wird dich von deinem Stuhl springen lassen und er wird die Leute auf dem Dancefloor zum Tanzen bringen. Er ist das Gegenteil von „Perseidas“ und ich liebe die Ausgewogenheit von beiden Stücken. „Shadows“, der Remix für Velvet Mode, ist hingegen eher eine Erzählung. Für den Tune ließ er sich von einem Satz aus Batman inspirieren. Eigentlich ist der Gesang Zitat Satz aus einem der Filme, also wollte ich die Geschichte auf eine andere Art erzählen, mit Punch und Mystery. Dieser Song ist entstanden, weil ich den Bruder eines der Mitbegründer des Labels Lelantus getroffen habe, und er hat mich gebeten, einen Remix für sie zu machen. Eine Doppel-EP ist auch schon unterschrieben und wird bald erscheinen.
DJ, Produzent, Produktionsleiter bei Hï Ibiza, Resident in Tulum und Peking: Du bist ein vielbeschäftigter Mensch. Wie schaffst du es, all diese Aktivitäten unter einen Hut zu bringen?
Nun, ich habe das viele Jahre lang gemacht, fokussiere mich aktuell aber auf eher auf mich als Künstler und DJ. Peking und Tulum waren vor der Pandemie, ich wollte Erfahrungen außerhalb Europas machen und das war etwas Interessantes, das ich wagen wollte. Die Arbeit als Production Manager im HÏ Ibiza war etwas Magisches, einer der besten Sommer meines Lebens, in dem ich fast alle Leute in dieser Branche kennengelernt habe. Während dieser Zeit habe ich bei 115 bis 120 Veranstaltungen gearbeitet, das ist hart, aber es hat mich wirklich ermutigt, meine Träume weiterzuverfolgen, ein internationaler DJ zu werden. Jetzt kann ich mich mehr darauf konzentrieren und Musik produzieren. Parallel arbeite ich als Tourmanager für einige Künstler, die gute Freunde geworden sind.
Besonders deine Residency in Peking hat unsere Aufmerksamkeit erregt. Wie kam es dazu? Kannst du uns etwas über die chinesische Elektronikszene erzählen?
China ist wirklich seltsam, haha. Mein Freund Woody van Eyden, ein deutscher DJ, rief mich eines Tages an und fragte mich, ob ich daran interessiert wäre, als Resident-DJ für einen neuen Club nach China zu gehen, und ich sagte: „Okay, warum nicht?“ Mein Manager war Koreaner und leitete früher das Octagon Seoul, damals einer der wichtigsten Clubs der Welt. Er ließ mich jeden Tag vier Stunden üben, um an meiner Performance zu feilen.
Die Chinesen wollten nur einen Drop nach dem anderen, keine Pausen. Verschnaufen war nicht angesagt, sie mussten ständig springen. Und während die Mädchen auf den Sofas tanzten, spielten die Jungs an den Tischen Würfelspiele, sie waren davon. Außerdem gab es neben dem DJ einen Tisch nur für Europäer, um die Aufmerksamkeit der Chinesen zu erregen. Das war eine tolle Erfahrung, aber ich würde sie nicht wiederholen wollen.
Was steht bei dir in den kommenden Wochen und Monaten an? Irgendwelche Highlights?
Ich habe 5 weitere Tracks in den nächsten Monaten vor mir, aber ich freue mich darauf, bei einem der wenigen Top-Labels zu unterschreiben, die einem viel Aufmerksamkeit schenken. Mit großen Künstlern den Stand zu teilen wäre ein weiterer wichtiger Erfolg für mich. Einen Remix oder eine Kollaboration mit einem Top-Künstler zu machen, aber im Großen und Ganzen die Welt zu bereisen und meine Musik, meinen Stil und meine Sets zu verbreiten und meine Shows so bekannt zu machen, dass die Leute sie genießen und immer wieder hören wollen.