Drogen und Du – Reflexion des Drogengebrauchs

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Viele unter uns konsumieren ab und zu, andere unter uns regelmäßig Rauschmittel. Wenn man dies macht, sollte man sich der Situation stellen und sein persönliches Konsumverhalten regelmäßig überdenken. Dazu gibt es einige Tipps der Drug Scouts aus Leipzig, die wir euch hier einmal näher bringen wollen.
Wenn man seinen Konsum selbstbestimmt und verantwortungsbewusst gestalten will, muss man erst einmal herausfinden, was diese Begriffe beinhalten. Das Ziel soll dabei nicht sein, den Konsum auf einer Skala in ‘ok’, ‘gefährlich’ oder ‘abhängig’ einzuordnen. Es geht vielmehr darum, mit Hilfe einiger Fragen herauszufinden, wo der User mit seinem Konsum steht und ob er daran etwas ändern möchte.

Folgende Fragen können einem helfen, den Konsum einzuordnen und zu bewerten:

Ist-Zustand

Wann und wo konsumiere ich (besonders gern)?
Welche Erwartungen habe ich an den Konsum und werden diese erfüllt?
Welche Substanzen konsumiere ich wie häufig?
Welchen Stellenwert hat der Konsum in meinem Leben?
Welche (kurzfristigen) positiven und negativen Folgen hat der Konsum für mein psychisches und körperliches Wohlbefinden?
Gibt es bestimmte Regeln / Rituale, an denen ich meinen Konsum ausrichte?

Konsumverlauf

Hat sich mein Konsum in letzter Zeit bzw. über die Jahre verändert, wenn ja wie?
Haben sich auf Grund des Konsums meine Lebensumstände geändert (Freundeskreis, Verhältnis zur Familie, Freizeitaktivitäten)?
Gibt es Lebensbereiche, in denen der Konsum besonders negative/positive Folgen hatte?
Haben sich meine persönlichen Regeln für den (Nicht)Konsum verändert?

Wenn du mit deinem Konsumverhalten zufrieden bist, hier ein paar Hinweise, die dabei helfen können, dass es so bleibt:

Bestimmte Lebensbereiche konsequent konsumfrei halten.
Über die jeweilige Substanz, mögliche (Langzeitneben-)Wirkungen und Safer-Use-Regeln informieren.
Beginnen die negativen Folgen des Konsums zu überwiegen – Konsum einstellen oder reduzieren.
Checken, ob (negative) Veränderungen im Leben auf den Konsum zurückzuführen sind.
Regelmäßig prüfen, ob Funktionen, die der Konsum haben soll, noch erfüllt werden.
Längere Konsumpausen einplanen und einhalten – Konsumpausen nutzen, um über Vor- und Nachteile des Nicht-Konsums nachzudenken.
Eigene Konsumregeln aufstellen und daran halten – z.B. Konsum nur jedes zweite Wochenende, kein Konsum, wenn man morgens raus muss
Konsumrituale etablieren (bspw. nur in bestimmten Situationen konsumieren – gemütlich bei einem Tee am Abend / nur auf Geburtstagsfeiern von Freund_innen/nur an Feiertagen).
Nicht immer bis zum absoluten Limit gehen – nicht bis zur Besinnungslosigkeit saufen, nicht „3 Tage wach“, After Hour nicht erst am Montag beenden.
Nur konsumieren, wenn man es wirklich will, nicht weil die Anderen es machen, das Zeug „nun mal gerade da“ ist oder man hofft, dass die Party dadurch besser wird.

Was tun, wenn du dein Konsumverhalten verändern willst?

Hast du den Entschluss gefasst, Konsumgewohnheiten zu ändern, stellt sich die Frage: wie?
Da wir hier keine ausführliche Beratung bieten können, hier nur einige ‘Schlagwörter’:

Klare, realistische Ziele aufstellen: Soll der Konsum reduziert, eingestellt (wenn ja, für immer oder für eine gewisse Zeit) oder anderweitig verändert (auf eine bestimmte Substanz verzichten) werden?
Genauer Plan zur Zielumsetzung: Wann höre ich auf / konsumiere ich weniger? Wann und wo „darf“ ich konsumieren und wie viel?
Konsumtagebuch: Klingt komisch, hilft aber; schreibe für jeden Tag / jede Woche auf, wie du den Konsum planst und wie du dann tatsächlich konsumiert hast, so behältst du den Überblick.
Ablenken: Überleg dir vorher, wie du die Zeit verbringst, in der du sonst „drauf warst“, bzw. wie du bestimmte Situationen ohne Konsum durchstehst (z.B. Partys).
Nicht aufgeben: Nur selten klappt es mit den großen Vorhaben auf Anhieb. Nutze „Rückfälle“, um zu schauen, was du beim nächsten Mal besser bzw. anders machen kannst und lass dich durch sie nicht entmutigen!
Hilfe: Scheu dich nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Such dir Freund_innen oder Bekannte, die dich in deinem Vorhaben unterstützen und die du anrufen kannst, wenn es dir schlecht geht. Auch professionelle Ansprechpartner_innen (Sozialarbeiter_innen, Therapeut_innen) können helfen.
Think positive! Hast du ein (Zwischen)Ziel erreicht, klopf dir auf die Schulter und belohne dich. Führe dir immer wieder vor Augen, warum du dich entschlossen hast, deinen Konsum zu verändern und welche Ergebnisse du dir davon erhoffst.

Selbsttests

Hier findest Du interessante Selbsttests zum Thema “Konsum” und “Persönlichkeit”

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