Die Drogenkriminalität in Nordrhein-Westfalen ist in so gut wie allen Bereichen angestiegen. Dies ist vor allem auf den schnell wachsenden Onlinehandel zurückzuführen.
Aus dem aktuellen Lagebericht des Landeskriminalamts NRW geht hervor, dass die Drogenkriminalität des bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands auf den höchsten Stand in den vergangenen 20 Jahren gestiegen sei.
Das heißt im Konkreten, dass sich die Drogendelikte gegenüber dem Vorjahr um 6,9 Prozent auf 66.300 erhöht haben. Stark zugenommen hat der Onlinehandel und Postversand von Rauschgift.
Nordrhein-Westfalen gilt als Logistikstandort für den weltweiten Versand von Drogen. Der unauffällige Postversand der Drogen, der über das Internet in Auftrag gegeben wird, soll laut des Berichts des LKA in Zukunft den Markt beherrschen.
Hauptsächlich Konsumentendelikte (+ 11,3 Prozent) haben den Anstieg der Zahlen verursacht. Fast im gleichen Maße abgenommen hat im Gegenzug der Handel und Schmuggel von Rauschgift (- 11,8 Prozent), jedoch gab es mit 46 Prozent einen kometenartigen Anstieg bei den aufgedeckten Fällen der Einfuhr größerer Drogenmengen.
Vor allem Cannabis scheint sich in NRW großer Beliebtheit zu erfreuen. Die beschlagnahmten Mengen stiegen genauso an, wie die Zahl der Delikte und Verdächtigen. Ebenfalls stieg die Anzahl der Delikte mit Kokain von 3.000 auf 3.500 deutlich an.
Auch die Delikte bei synthetischen Drogen stieg im Jahr 2017 um 13,7 Prozent auf 11.400 Taten an. Dies hat sicherlich mit der Nähe zu den Niederlanden zu tun. Es wurde außerdem festgestellt, dass die Konzentration der Wirkstoffe in Cannabis und Ecstasy anstieg. Bei Kokain, Heroin und Amphetamin war sie leicht rückläufig.
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