Düsseldorf will den Kiffer-Ausweis

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Düsseldorf will den Kiffer-Ausweis

Die Wahlen stehen bevor. Oder wie versteht ihr diese Meldung? Als erste deutsche Stadt will die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt Düsseldorf Ausweise für legales Kiffen einführen. Laut Express will das bunte Ampelbündnis im Rathaus dafür sorgen, dass Düsseldorf die erste deutsche Stadt wird, in der Cannabiskonsum auch zu Genusszwecken legal ist. Und die AG Cannabis aus dem Gesundheitsamt bastelt bereits an den Details für eine große medizinische Studie mit 500 Personen, die der Freigabe vorangehen soll.

Fakten:

Altersgrenze:

Erst ab 25 Jahren soll man die Chance haben, legal Haschisch oder Marihuana zu kaufen. Andreas Meyer-Falcke von der FDP erklärt: „Aus medizinischer Sicht ist es ratsamer, nach dem 18. Geburtstag, der eigentlichen Volljährigkeit, noch zu warten, weil das menschliche Gehirn mit 18 noch weiter wächst. Politisch haben wir uns deswegen auch darauf verständigt, die Grenze höher anzusetzen.“

Altersgrenze nach oben: 75.

Auswahl der Testpersonen

Sie müssen gesund sein, dürfen keine andere Drogen konsumieren und sollen dies mit regelmäßigen Urinproben nachweisen.

Für die Teilnehmer plant die Stadt eine Art „Kiffer-Ausweis“, der zum Kaufen berechtigt.

Abgabestellen

Cannabis soll es nur in Apotheken geben. Von den rund 180 in Düsseldorf haben sich bereits einige beim Gesundheitsdezernenten gemeldet und signalisiert, dass sie mitmachen wollen.

Abgabemenge

Experte Professor Georg Pongratz, der bei einer großen Tagung im Dezember die AG Cannabis beriet, empfiehlt maximal zwei Gramm pro Woche.

Preise

Sind laut Meyer-Falcke noch nicht festgelegt. „Aber sicher nicht teurer als bei irgendwelchen illegalen Straßenhändlern.“

Qualität

Da das Cannabis für die Apotheken aus legalen und staatlich kontrollierten Anbaubetrieben kommt, kann der Wirkungsgrad bestimmt werden und ausgeschlossen werden, dass schädliche Chemikalien o.ä. im Cannabis enthalten sind.

Orte für den Konsum

Kiffen auf der Kö? Der Gesundheitsdezernent sieht es pragmatisch: „Sie dürfen sich auch heute dort hinsetzen und in aller Ruhe rauchen.“ Tatsächlich wird der Konsum geringer Mengen auch heute nicht wirklich verfolgt.

Verabreichungsform

Wird nicht vorgeschrieben. Aus medizinischer Sicht rät Meyer-Falcke aber zum Verdampfen – also ohne Tabak.

Und wie geht es im Verfahren weiter?

Zunächst soll eine wissenschaftliche Vorstudie erstellt werden. Diese kostet rund 20.000 Euro. Die Finanzierung ist derzeit noch unklar, was auch mit dem politischen Stillstand kurz vor den Landtagswahlen zusammenhängt.

Ein Antrag der Landtags-FDP, die Kommunen bei diesen Projekten zu unterstützen, wurde abgeschmettert. Meyer-Falcke denkt jetzt zur Finanzierung auch an „Crowdfunding“.

Danach könnte, vielleicht im Frühling 2018, eine einjährige Versuchsstudie mit 500 Personen beginnen. Unter Aufsicht etwa der Heinrich-Heine-Universität. Sollte diese Studie zeigen, dass Kiffen nicht gefährlicher ist als Alkohol oder Tabakkonsum, müsste vom Bund das Betäubungsmittel gesetzt geändert werden und / oder Düsseldorf einen Sonderstatus bekommen.

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