DVDs im April

Ich gebe gern zu Protokoll, dass ich kein großer Serien-Fan bin. „Lost“ hat mich extrem kalt gelassen, und auch „Two And A Half Men“ riss mich nie vom Hocker. Ein paar Ausnahmen wie „Apartment 23“ oder „The Walking Dead“ sollen aber nicht unerwähnt bleiben. Wie auch immer, ich habe eine neue Lieblingsserie, und jetzt erscheint die erste Staffel auf DVD und Blu-ray: „Hell On Wheels“ (WVG Medien). Mit 70er-Jahre-Trash-Granaten à la „She Devils On Wheels“ hat das Ganze hier aber gar nichts zu tun. Thematisch finden wir uns hier in den USA nach dem Bürgerkrieg wieder, als die ersten Eisenbahnstrecken gebaut werden. Wer nicht auf Western steht, dürfte hiermit seine Probleme haben. Wer mit Brutalität nichts anzufangen weiß, ebenfalls. Ich finde beides dufte und so auch diese Dreier-DVD-Box. Sogar auf sechs DVDs kommt die zweite „Shaw Brothers Collection“ (Koch Media) daher. Kung Fu-Filme waren ja früher die absoluten Partyknaller bei uns und der richtige Aufgalopp zu einem lustigen Clubabend. Und auch die zweite Box der Hongkong-Produzenten weiß zu gefallen. Die Bonus-DVD bietet 52 rare Trailer und „Der Todesspeer des Shaolin“ ist hier zum ersten Mal auf Deutsch erhältlich. Trash as trash can. Mir gefällts. „Dirty Girl“ (Senator) gefällt mir auch, denn alle Filme, die sich an „Thelma & Louise“ orientierten, gefallen mir. Und da die Darsteller hier auch über jeden Zweifel erhaben sind, muss man keinen haben, sich dieses College-Roadmovie zu besorgen. Wer schnell eingeschüchtert ist, sollte sich „Possession“ (Studiocanal) vielleicht besser nicht anschauen, denn der Film von Ole ‚Nightwatch‘ Bornedal ist, obschon er diverse Parallelen zu „Der Exorzist“ aufweist, schön gruselig. Eine Sam ‚Tanz der Teufel‘ Raimi-Produktion im Übrigen. Von diesem Klassiker kommt in Bälde ein Remake auf uns zu. Ob es von „Java Heat“ (Sunfilm) jemals ein Remake geben wird, wage ich zu bezweifeln – obwohl Mickey Rourke hier mitspielt. Aber der in Indonesien spielende Action-Agenten-Thriller ist dafür ein wenig zu schablonenhaft und austauschbar. Beides trifft nicht auf „White Tiger“ (Ascot) zu, aber das hängt damit zusammen, dass die Story einfach zu hanebüchen ist. Diese spielt im Jahr 1943 an der Ostfront, als ein deutscher Superpanzer der russischen Armee das Leben schwer macht. Oha. Keine Ahnung, was der Golden Eagle Award für eine Auszeichnung ist, aber diese hat „White Tiger“ in vier Kategorien gewonnen. Trotzdem besser Augen weg. Kommen wir zum Schluss zu netten Teenie-Horror-Reminiszenz namens „Under The Bed“ (Sunfilm). Unter dem Bett befindet sich tatsächlich etwas, und was, das solltet ihr selbst herausfinden. Es lohnt sich. Genauso wie die Mai-Ausgabe des FAZEmag und der Gang in den Clubs eures Vertrauens. Bis kommenden Monat, wir lesen uns.
Bruce Campell Jr.