Als direkter Vorbote des kommenden Albums präsentiert Egokind „Nothingness“ auf Traum. Bereits im Februar machte der junge Berliner mit „Diamond Days“ auf sich aufmerksam. „Nothingness“ versprüht den Charme eines elektronischen Livejams, als hätte eine Jazzband einfach nur den Stil und die Instrumente gewech- selt. Unvorhersehbar, aber stets durchdacht und gut, baut Egokind seine Stücke auf. Er wechselt mit Melodien, Instrumenten und Stimmungen ab, endet beinahe schon an cineastischer Musik. Den Tracks gemein ist ein warmer Grundton, der das Drücken der Stop-Taste schwierig gestaltet. „Nothingness“ besteht aus lebendigen Tracks, die man nicht beenden will. Für die beiden Songs „Fatigue“ und „One Love“ tat sich Egokind mit Ozean zusammen. Auch hier besticht wieder der lebendige, spontane Charakter der Stücke. Mit vielen organischen Klängen erschaffen die beiden eine in der Form ungekannte, verträumte Klangwelt. Das abstrakte Wesen von „One Love“ bildet gegen die anderen beiden Lieder einen starken Kontrast. Der Song ist abgehackt, sehr phasenmäßig und lässt die natürliche Wärme anderer Werke vermissen. Mit teils brachialen Synthesizerwellen schwemmen Egokind und Ozean den Hörer zurück in seine eigene Realität, ehe er sich „One Love“ mit einem langen Outro verabschiedet. Wenn so das Album klingt, wird es definitiv ein Highlight dieses Jahres. 10/10 BRNK
Platte der Woche in der KW 29