Elf Polizisten und drei Carabinieri bei Rave in Italien verletzt

Elf Polizisten und drei Carabinieri bei Rave in Italien verletzt. Foto-Quellen: Screenshots von Videos des YouTube-Kanals von Corriere della Sera

Während eines illegalen Raves in La Casse, Provinz Turin, Italien, kam es am vergangenen Wochenende zu Chaos und gewaltsamen Ausschreitungen. Beim Versuch die Veranstaltung zu beenden und die Identitäten der Teilnehmer festzustellen, wurden elf Polizisten und drei weitere Ordnungskräfte verletzt.

Etwa 400 oder 500 junge Teilnehmer feierten zusammen in einem Lagerhaus eines ehemaligen Chemieunternehmens. Die Veranstaltung war jedoch illegal. Über soziale Medien organisierte sich die der nicht genehmigte Rave, bei dem es vor wenigen Tagen zu Gewalt gegen Ordnungseinheiten des italienischen Staates gekommen war.

Die Polizei und die Carabinieri hatten die Aufgabe, die von den Ravern besetzte Fabrikhalle zu räumen und den Rave zu beenden, da die öffentliche Sicherheit nicht gewährleistet sei. Außerdem sollten die Teilnehmer identifiziert werden. Dabei kam es am frühen Sonntagnachmittag zu Tumulten.

Offenbar einige Besucher des unangemeldeten Zusammentreffens nicht ein, dass die Party für sie zu Ende sein sollte – oder zumindest hatten diese wohl kein Verständnis für die Räumungsmaßnahmen. Es kam zu Schubsereien und Beleidigungen, was schließlich in Gewalt ausartete. Bei der Konfrontation zwischen Polizei und Teilnehmern wurden drei Carabinieri und elf Polizisten verletzt. Bei der Carabinieri handelt es sich um italienische Ordnungsstreitkräfte.

Der Generalsekretär der Turiner Polizeigewerkschaft, Eugenio Bravo, sprach von einem gezielten Angriff gegen die Polizisten. Angeblich sollen die Beamten auf brutale Weise angegriffen, geschlagen und stellenweise sogar umzingelt worden sein.

Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen in die Wege geleitet. Zudem erhob die Polizei gegen mehrere Teilnehmer Anklage. Außerdem wurden 145 Fahrzeuge überprüft und 350 Menschen identifiziert.

Videos zeigen den Eingriff der Polizei gegen Autofahrer, die offenbar das Gelände verlassen wollten:

Weniger als drei Wochen zuvor kam es in der Region auf einem größeren illegalen Rave in einer anderen alten Fabrikhalle zu gewaltsamen Ausschreitungen. Dort nahmen circa 1 500 Besucher aus ganz Europa teil. Die Veranstaltung verlief bis zum Eintreffen der Polizei friedlich. Als diese das Musikequipment beschlagnahmen wollte, kam es zu Gewalt. Drei Polizisten und einige jugendliche Teilnehmer wurden verletzt. Damals warfen die Veranstalter der Polizei übermäßige Gewalt anstelle einer friedlichen Lösungsfindung vor. Die Carabinieri hingegen sah einen mangelnden Schutz für Beamte und Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung.

Es stellt sich die Frage, ob bei der jüngsten Veranstaltung das Eingreifen der Polizei nicht eher für eine mangelnde Sicherheit durch Ausschreitungen und Gewalt gesorgt hat, als die Veranstaltung des illegalen Raves an sich.

In Italien besteht seit 2022 ein Anti-Rave-Gesetz, das schwere Haftstrafen für Veranstalter solcher Versammlungen vorsieht. Das rabiate Vorgehen der Polizei und die Wehr der Teilnehmer zeigt die Drastik dieses Spannungsfeldes auf.

Eine ähnliche Thematik spielt auch gerade in Frankreich eine große Rolle. Dort demonstrierten in zahlreichen Großstädten am vergangenen Wochenende Raver für ihr Grundrecht auf Feiern. Gemeint ist damit das Recht, nicht angemeldete Raves durchführen zu dürfen.

Quellen: notizie, La Voce

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