
Vor sechs Jahren erlag der talentierte DJ und Produzent Daso Franke seinem Krebsleiden im Alter von nur 37 Jahren. Daso wurde in Indien geboren und wuchs in Hannover auf. Für sein Designstudium zog er 2003 nach Köln und kam mit der dortigen Musikszene in Kontakt. Er schaffte es dort innerhalb kurzer Zeit, sich auf dem Sublabel MBF des Plattenlabels Traum einen Namen zu machen. Schon in seiner Jugend war er mit vielen verschiedenen Musikstilen wie 1980er-Popmusik, Neue Deutsche Welle und New Wave konfrontiert. Auf Basis dieser Musikrichtungen und mit dem Sound aus Hannover und Köln entstand ein besonderer House- und Techno-Sound, der ihn bekannt machte.
Die größten musikalischen Erfolge feierte Daso auf dem Label Connaisseur Recordings. Hier erschien auch ein posthumes Album, das er kurz vor seinem Tod fertiggestellt hatte. Die Labelmacher von Connaisseur äußerten sich über das Album:
„Wir kamen zum ersten Mal mit Daso in Kontakt, als wir ihn um 2006 live in der Dachkantine in Zürich auftreten sahen. Er hatte wirklich dieses Bühnen-Talent, das uns von Anfang an faszinierte. Auf dieser Party einigten wir uns auf die erste Veröffentlichung auf Connaisseur, die “Adventure EP” mit der starken “Sam n Max”, was eine großartige Vorstellung von den vielen kommenden Veröffentlichungen war. Daso war ein einzigartiger Charakter mit einem schönen Sinn für Humor und überraschenden Eigenarten, die für uns wie Wunder wirken könnten. In einem Moment würden wir uns Sorgen machen, dass er eine belebte Straße überquert und im nächsten Moment würde er die Bühne mit großem Selbstvertrauen und der Einstellung eines echten Rockstars rocken.
In unserer Geschichte von Connaisseur war er definitiv einer unserer wichtigsten Künstler, und einige seiner besten Musikstücke wurden bei uns veröffentlicht. Er spielte viele Labelabende, und gemeinsam genossen wir unzählige Lacher, entdeckten Städte und Länder auf Tourneen und sammelten wertvolle Erinnerungen.
Es ist der Weg der Welt, dass wir uns als Label schließlich auf neue Künstler konzentrierten, und auch Daso ging neue Wege. Wir blieben in Kontakt, auch wenn die Lücken zwischen unseren Kontakten mit der Zeit größer wurden.
Das erste Mal, als wir feststellten, dass Daso krank war, war im ersten Quartal 2016. Wir hatten ihn zu unserer Party zum 10-jährigen Jubiläum nach Berlin eingeladen, aber er fühlte sich nicht gut genug, um kommen zu können. Kurz darauf ging er zum Arzt und wurde mit Krebs diagnostiziert. Wir waren schockiert. Daso war immer so ein positiver Mensch, dass es für uns einfach nicht stimmte, dass jemand wie er krank werden konnte. Offensichtlich ein irrationaler und ungerechter Gedanke, aber es fühlte sich einfach so unfair an.“