Existenzbedrohte Clubs in Hamburg: Clubwoche „Clubs mal anders“ gestartet

Existenzbedrohte Clubs in Hamburg: Clubwoche „Clubs mal anders“ gestartet. Foto-Quelle: Wikimedia Commons. Credit: Dietmar Rabich

Clubveranstaltungen der anderen Art bietet die gestrig gestartete Clubwoche des Clubkombinats Hamburg, der Interessenvertretung der Clubkultur in der Hansestadt. Die Aktionswoche unter dem Motto „Club mal anders“ soll auf die schwierige wirtschaftliche Lage von Club-Locations hinweisen.

Dass die Clublandschaft sich seit der Covid-19-Pandemie in einer prekären Lage befindet, dass wisst ihr, liebe Leser, schon länger. Regelmäßig berichten wir (leider) über Club-Schließungen, ebenso aber auch über innovative Gegenmaßnahmen von Clubbetreibern und weiteren Akteuren der Branche.

So zeigen sich manche Konzepte durchaus erfolgreich und verhelfen in Zeiten der Clubkrise sogenannten (Live-)Musikspielstätten zu einer entspannteren Lage ihres wirtschaftlichen Agierens. Das Tresor.West in Dortmund etwa präsentierte mit ihren Community Nights mit kostenlosem Eintritt und vorher nicht bekanntem Line-up lokaler Künstler eine Maßnahme, die aufgrund des Erfolgs auch von anderen Locations adaptiert wurde.

In Hamburg haben sich Clubbetreiber, Agenturen, Booker, Veranstalter und sonstige Szene-Akteure zum Clubkombinat zusammengeschlossen, einer Interessenvertretung der Clubkultur. Ähnliche Institutionen gibt es auch in anderen Metropolen, etwa auch in Berlin mit der Clubcommission oder in Köln mit der Klubkomm.

Bereits zu Beginn des letzten Jahres berichteten wir darüber, dass sich die Hamburger Clubkultur in Not befindet.

Die Situation bleibt bis heute im Wesentlichen unverändert. Kürzlich nahmen 56 Betreiber an einer anonym durchgeführten Umfrage teil, nach der ein Drittel ihre Existenz in Bedrohung sehen und ein Fünftel eine Schließung innerhalb des nächsten Jahres in erwägte. Als Gründe gelten hauptsächlich steigende Energie-, Miet- sowie Produktionskosten sowie ein verändertes Verhalten der Gäste, wozu auch spätere Ticketkäufe zählen.

Die Clubwoche „Club mal anders“ des Clubkombinats, die am Mittwoch, den 21. Mai gestartet hat, soll auf die Situation aufmerksam machen und gleichzeitig Input geben, wie Clubs mit der derzeitig schwierigen Situation umgehen können.

Die Resilienz und Anpassungsfähigkeit der Clubkultur soll durch verschiedene Veranstaltungen, die von normalen Clubabenden abweichen, bewiesen werden, gleichzeitig aber auch ein Notsignal senden. So gibt es während der Aktionswoche ein Tanzcafé für Leute jenseits der 60, einen Escape Room mit Musik oder auch einen von DJs bespielten Minigolfclub.

Darüber hinaus gibt es auch Aktionen außerhalb der Clubs, beispielsweise den Hörspaziergang Moving Sounds. Darüber sollen Bezüge zur Nachbarschaft hergestellt werden.

Club Mal Anders findet vom 21. bis zum 25. Mai in diversen Hamburger Locations statt. Weitere Informationen zum Programm und zur Teilnahme gibt es über die Webseite des Clubkombinats.

Quelle: NDR

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