FAZEmag-Jahrespoll 2018: Live-Act

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Extrawelt, AKA AKA & Thalström, Stephan Bodzin – das waren die Gewinner zwischen 2012 und 2016. “Icke wieder” – der Vorjahressieger landet auch im 2018er Poll auf dem ersten Platz.

01 Paul Kalkbrenner
02 Jan Blomqvist
03 The Prodigy
04 Extrawelt
05 Giorgia Angiuli
06 KiNK
07 Stephan Bodzin
08 TWCOR
09 The Chemical Brothers
10 AKA AKA

11 Kollektiv Turmstrasse
12 Brachiale Musikgestalter
13 Der Dritte Raum
14 Anthony Rother
15 Reinier Zonnefeld
16 Worakls
17 FJAAK
18 Kraftwerk

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Interview mit Paul Kalkbrenner
Herzlichen Glückwunsch, Paul. Du hast in diesem Jahr in zwei Kategorien unseres Leser-Polls gewonnen. Zum besten Live-Act wurdest du ja schon im vergangenen Jahr gekürt, aber in diesem Jahr bist du ebenfalls als Sieger in der Kategorie „Album“ hervorgegangen. Wie fühlst du dich dabei und welcher Preis ist dir wichtiger?

Für mich ist es eine sehr große Ehre, auch in diesem Jahr gewonnen zu haben. Mit dem Sieg in der Kategorie „Album“ hätte ich nicht gerechnet. Es kommt immer darauf an, was einem wichtiger ist. Wenn mein Album gerade fertig geworden wäre, wäre mir die Kategorie „Album“ wohl wichtiger, nach einem Festivalsommer natürlich „Live-Act“. Umso schöner, dass ich in beiden Kategorien viel Zuspruch bekommen habe. Herzlichen Dank dafür!

Kaum ein Monat vergeht ohne ein Paul-Kalkbrenner-Interview bei uns im Magazin. Unbestritten bist du einer der wenigen deutschen Electronic-Music-Stars, die international höchste Anerkennung genießen – und das schon seit vielen Jahren. Was motiviert dich dazu, auch 2019 wieder auf Tour zu sein und Events zu bespielen? Woher nimmst du deine Ideen?

Mit 40 Jahren ist die Motivation für das, was man schon viele Jahre lang macht, natürlich etwas geringer als in jungen Jahren. Aber ich habe in der Hinsicht noch eine Menge Energie.

Deine Tour beginnt am 6. Februar und endet am 30. März. Was war dir und deinem Team bei der Auswahl der Locations am wichtigsten? 

Für die Tour war es uns dieses Mal wichtig, dass wir schöne Locations auswählen und keine riesigen Hallen. Dafür haben wir nun in Kauf genommen, dass die Locations etwas kleiner sind. Unser Ziel war es, die goldene Mitte zu finden.

Dein Album hat eine sehr persönliche Note, auf die wir in unserem Cover-Interview eingegangen sind. Nach der Veröffentlichung des Albums und vielen Live-Sets mit den neuen Stücken: Welche Tracks haben deiner Meinung nach das Potenzial, zu Klassikern zu werden, und begleiten dich auf deiner kommenden Tour? Welche Stücke musstest du in deinen Live-Sets etwas „pimpen“?

In den Live-Sets sind eigentlich alle etwas „gepimpt“. „Part Four“ kommt live immer sehr gut an, was ich bei der Produktion gar nicht gedacht hätte. Ansonsten funktionieren sie alle gut. In meinen Sets wird immer mindestens die Hälfte der Zeit mit Tracks von dem neuen Album gefüllt. Mir kommt es schon gar nicht mehr so vor, als wären die Tracks so „neu“, nachdem das Album im Mai 2018 rauskam. Die Leute kennen die Tracks aber auch schon gut.

Du hast im Interview zur Tour schon erzählt, dass du versuchst, möglichst wenige Kritiken zu lesen. Wem vertraust du am meisten in Bezug auf Systemkritik und wieso?

Die Alben nach „Berlin Calling“ habe ich einfach produziert und einem kleinen Kreis von Leuten gezeigt. Bei „Parts Of Life“ war mir das Feedback besonders wichtig. Ich habe den Manager, Booker und einige Leute in meinem engen Kreis gefragt, wie ihnen die neuen Tracks gefallen. Dadurch habe ich festgestellt, dass Feedback manchmal doch sehr wertvoll sein kann. Es ist wirklich gut, wenn man ab und an ein paar Leute nach ihrer Meinung fragen kann. Bei meinem letzten Album war das aber wirklich ein sehr kleiner Kreis.

Auch wenn deiner Aussage zufolge die Zeiten einer Album-Veröffentlichung abgelaufen sind – arbeitest du zurzeit an einem neuen Longplayer? Wenn ja, wann soll er erscheinen? 

Das kann man so nicht sagen. Eigentlich hätte ich gedacht, dass „7“ schon mein letztes Album wäre. Deswegen bin ich von mir selbst überrascht, dass ich 2018 noch einen weiteren Longplayer herausgebracht habe. Unglaublich eigentlich. Ich glaube, das war es aber erst mal mit Alben; ich werde meine Energie künftig wohl anders nutzen, einfach weil man heutzutage viele Vertriebsmöglichkeiten hat. Vielleicht kommt in Zukunft mal ein einzelnes Release infrage.

Was waren deine persönlichen Highlights 2018?

Ganz speziell würde mir jetzt nichts einfallen, der ganze Sommer war großartig. Es ist toll, wenn man neues Material hat, das man spielen kann. Es ist gerade so kalt, dass die Erinnerung an den letzten reinen Live-Set-Sommer mir schon wieder Freude auf die kommende warme Jahreszeit bereitet. 2019 wird auf die Pauke gehauen!

Hast du einen Hinweis an Veranstalter in Sachen No-Gos und Must-haves?

Ganz wichtig: im Hotel das Zimmer vorheizen. Gerade im Winter. Im Sommer dagegen unbedingt die Klimaanlage einschalten. (lacht) Ich bin eigentlich sehr pflegeleicht. Alles, was mir wichtig ist, ist ein vernünftiger Sound und eine gute Lichttechnik. Das klärt mein Team vorab aber alles. In letzter Zeit gab es keine Klagen, also scheint alles super zu laufen. Es gibt nichts, was Veranstalter besonders beachten sollten.

Letzte Frage an dich: Werden die Bayern noch Meister?

Das wäre wie 2001 gegen Schalke. Ganz knapp. Die wichtigen Spiele kommen ja erst im April und Mai. Wenn sie das Spiel gegen Liverpool meistern, ist in dieser Saison, denke ich, alles möglich. Meinetwegen könnten aber auch die Dortmunder Meister werden. (lacht)

 

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