FAZEmag-Jahrespoll 2018: Produzent

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Erneuter Wechsel an der Spitze, der Schwede Adam Beyer rutscht von 1 auf 6. Und obwohl die neue Nummer 1 ein altbekannter Act ist, der schon viele Jahre einen kontinuierlichen Output vorweisen kann, so war er doch im Vorjahr nicht unter den ersten 15 vertreten. Kontinuität dafür auf Platz 2 …

01 Purple Disco Machine
02 Boris Brejcha
03 Fisher
04 Giorgia Angiuli
05 Reinier Zonneveld
06 Adam Beyer
07 Chris Liebing
08 Klaudia Gawlas
09 Solomun
10 Drumcomplex

11 Pappenheimer
12 DJ Koze
13 Alfred Heinrichs
14 Maceo Plex
15 Julian Jeweil
16 Fjaak
17 Enrico Sangiuliano
18 Stephan Bodzin

 

Interview mit Purple Disco Machine

Tino, ein erfolgreiches Jahr liegt hinter dir. Von Dresden aus hast du die ganze House-Welt infiziert mit „Dished” und deinen zahlreichen Remixen. Was sagst du zu dem Ergebnis unseres Jahrespolls und was waren für dich die Highlights im vergangenen Jahr?

Moin! Ja, das stimmt. 2018 war wirklich unglaublich. Vor allem weil ich weniger releast habe als die Jahre zuvor. Aber ich habe selten so viel positive Energie gespürt wie in diesem Jahr – sowohl beim Produzieren als auch beim Auflegen von „Dished“ oder meinen Remixen für „At Night“, „Feel My Needs“ oder „Praise You“. Der Erfolg von „Dished” gehört natürlich zu den Highlights, aber auch mein erster Tomorrowland-Gig oder eine weitere grandiose Ibiza-Saison.

Du hast für uns ja bereits einen Download-Mix angefertigt. In der Zwischenzeit hast du viele Gigs auf dem gesamten Erdball gespielt. In welchen Ländern oder auf welchen Kontinenten unterscheidet sich die Ausgehkultur am stärksten von der in Deutschland?

2018 habe ich so viele Gigs gespielt wie nie zuvor, was mich ehrlich gesagt auch etwas an meine gesundheitlichen Grenzen gebracht hat. Dennoch waren die meisten Gigs überragend. Speziell in Südamerika kommt mein Sound supergut an. Die Leute sind offen und gehen am Wochenende weg, um einfach Spaß zu haben und gute Musik zu hören. Ohne Erwartungen oder dieses Gefühl der musikalischen Übersättigung. Das alles erinnert mich sehr an meine ersten Cluberfahrungen vor 20 Jahren. Leider vermisse ich dieses Gefühl in Deutschland und Umgebung heute etwas. Vermutlich liegt es daran, dass wir hier einfach zu viel denken und bewerten – was ist cool, was ist uncool –, während die Südländer einfach genießen.

Dein Sound ist sehr international und nicht wirklich „deutsch“. In wessen Tradition siehst du deine Musik und wer inspiriert dich aktuell?

Für mich stellt sich da oft die Frage, wodurch sich der deutsche Sound überhaupt definiert. Ich mache mir relativ wenig Gedanken darüber, welches Genre meine Musik bedient. Natürlich spielen meine musikalischen Einflüsse der letzten 30 Jahre da eine sehr große Rolle. Künstler wie Phil Collins, Moby, Quincy Jones, Daft Punk, aber auch Fatboy Slim, The Chemical Brothers oder Air spielen nach wie vor eine Rolle. Ich versuche aber, meine Einflüsse nicht nur aus der Vergangenheit zu ziehen. Auch aktuell gibt es einige Künstler, die mich inspirieren, wie Leon Bridges, Roosevelt oder Parcels.

Inwiefern hat dich der Erfolg der vergangenen Monate überrascht?

Natürlich hatten wir unsere Erwartungen, was 2018 betrifft, aber die wurden weit übertroffen. Ich habe in den letzten 15 Jahren im Musikbusiness gelernt, alles etwas entspannter zu sehen und anzugehen. Alles auf mich zukommen zu lassen. Seitdem kann ich die kleinen Erfolge auch viel mehr genießen. Dennoch war 2018 ein besonderes Jahr, da ich mit dem Erfolg, gerade bei meiner einzigen Single des Jahres, „Dished”, nicht wirklich gerechnet habe.

Du warst mit Jamiroquai auf Tour. Wie war das und was konntest du von Jay Kay lernen?

Die Tour mit Jamiroquai war auf jeden Fall ein Highlight. Es war unglaublich, zu sehen, auf welch professionellem Level da gearbeitet wurde. Das hat mich und mein Team sehr inspiriert. Vor allem, was das Live-Business angeht, konnten wir viel mitnehmen, da ich als Purple Disco Machine in diesem Jahr auch meine erste Live-Tour spielen werde.

Was steht 2019 an?

Als Abschluss meines „Soulmatic“-Albums kommen im Februar die Remixe zu „Bodyfunk“. Im Frühjahr wird es eine Glitterbox-Compilation geben, die ich mixe. Und das zweite Album ist natürlich auch schon in Planung. Momentan fange ich an, Ideen zu sammeln und an den ersten Demos zu arbeiten. Dann steht, wie schon gesagt, meine erste Live-Tour an und auch als DJ werde ich wieder um die Welt reisen. Vor allem freue ich mich auf eine neue Ibiza-Saison mit der Glitterbox-Family.

Was sind deine Lieblingstracks aus dem Jahr 2018?

  1. Fatboy Slim – Praise You (Purple Disco Machine Remix)
  2. Melé – Pasilda
  3. Soul Reductions – Got 2 Be Loved
  4. DJ Koze – Pick Up
  5. Purple Disco Machine – Dished

 

 

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