Festnahmen und tote Wildtiere: Chaos-Rave mit 10.000 Besuchern

In der belgischen Provinz Limburg ereignete sich am vergangenen Wochenende ein illegales Rave-Spektakel mit schätzungsweise 10.000 bis 15.000 Teilnehmern. Weil die verursachte Schadensbilanz enorme Ausmaße annahm, fordert der Gouverneur der Region nun ein härteres Vorgehen gegen nicht angemeldete Tanzveranstaltungen. Laut Medienangaben kam es unter anderem zu Beschädigungen auf privaten Grundstücken, haufenweise Müll-Hinterlassenschaften und zertrampelten Feldern. Naturschützer beklagen, dass zahlreiche auf dem Gelände angesiedelten Wildtiere die Flucht ergriffen und ihre Jungtiere zurücklassen mussten. Ein Reh starb aufgrund von Stress.

Los ging es am Freitagabend: Die Veranstalter brachen auf das Gelände des ehemaligen Militärstützpunkts in Sint-Truiden ein und nahmen ihre Soundsysteme in Betrieb. Kurze Zeit später hatten sich bereits tausende Besucher bei dem illegalen Event versammelt, das das gesamte Wochenende lang andauerte. Die Polizei war zwar mit einem Großaufgebot zur Stelle, ergriff aufgrund der schieren Masse an Menschen jedoch keine Maßnahmen. Gegenüber „VRT“ sagte die Bürgermeisterin von Sint-Truiden, Ingrid Kempeneers: „Angesichts der Größe und der Anzahl der anwesenden Personen ist es für die Sicherheitsdienste unmöglich, die Zone auf sichere Weise zu evakuieren.“

Weil es zunächst keine Interventionen seitens der Behörden gab, lief der Rave nahezu ungehindert weiter – mit fatalen Folgen für Natur und Umwelt: Die Besucher hinterließen jede Menge Müll, beschädigten private Grundstücke und zertrampelten Ackerflächen. Lokale Bauern befürchten nun Ernteverluste und auch Naturschützer zeigten sich erzürnt. Aufgrund des Lärms und der Menschenmassen hätten viele Wildtiere die Flucht ergriffen und ihre Jungtiere zurückgelassen. Diese können ohne Nahrung maximal drei Tage lang überleben. Ein Reh sei aufgrund einer Stressattacke verendet.

Auch unter den Besuchern kam es zu lebensbedrohlichen Situationen: Aufgrund von starkem Drogen- und Alkoholmissbrauch mussten neun Personen in ein Krankenhaus eingeliefert werden.

Laut Polizeiangaben wurden neun Personen festgenommen, 27 Führerscheine eingezogen und fast 40 Strafmandate ausgestellt.

Der genaue Schaden und die juristischen Konsequenzen werden aktuell ermittelt.

Quelle: VRT, Mixmag

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