Fête de la Musique: Hunderte Frauen mit Spritzen attackiert

Während der diesjährigen Fête de la Musique in Frankreich – einem der wichtigsten Kulturveranstaltungen des Landes – wurden zahlreiche Frauen und Mädchen Opfer einer mysteriösen Angriffswelle: Unbekannte stachen ihnen Spritzen in den Körper – über den Inhalt herrscht bislang Unklarheit. Laut Angaben des französischen Innenministeriums gingen landesweit 145 Strafanzeigen ein, allein 21 davon in Paris. Mehrere der Betroffenen mussten medizinisch behandelt werden.

Die Übergriffe richteten sich ausschließlich gegen weibliche Festivalbesucherinnen, darunter auch Minderjährige. Die Symptome reichten von plötzlichem Unwohlsein bis zu besorgniserregenden Reaktionen, weshalb toxikologische Analysen angeordnet wurden. Ergebnisse stehen noch aus.

Im Rahmen der laufenden Ermittlungen wurden bislang zwölf Verdächtige festgenommen, sie sind zwischen 19 und 44 Jahre alt. Die Angriffe beschränkten sich nicht nur auf die Hauptstadt, sondern traten auch in Städten wie Lyon, Grenoble, Nantes, Rouen, Reims und Angoulême auf.

Französische Medien berichten, dass es im Vorfeld der Fête de la Musique Aufrufe im Netz gegeben haben soll, Frauen mit Spritzen zu stechen. Ob es sich um eine konzertierte Aktion handelt, ist aber noch nicht geklärt.

Frankreichs Kulturministerin Rachida Dati zeigte sich auf der Kurznachrichten-Plattform brüskiert über den Vorfall. Sie schrieb: „Bei jeder Feierlichkeit in Paris eskaliert die Lage! Frauen können nicht mehr feiern, ohne angegriffen zu werden!“

Frankreich kämpft bereits seit Längerem mit ähnlichen Vorfällen: Bereits 2022 wurden laut Le Monde über 1000 Fälle von Nadelattacken auf Festivals und in Nachtclubs registriert – ein besorgniserregendes Muster, das offenbar keine Einzelfälle mehr sind.

Quelle: Frankfurter Rundschau, Tagesschau

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