Ein spektakulärer Schlag gegen die Drogenszene erschütterte Frankfurt und Umgebung: Bei Hausdurchsuchungen am 23. und 24. April stellten Zollfahndung und Polizei in Hessen Drogen im Wert von rund fünf Millionen Euro sicher.
Insgesamt wurden mehrere Hundert Kilogramm Betäubungsmittel sowie 50.000 Euro Bargeld beschlagnahmt. Die Ermittler der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) Hessen fanden rund 350 Kilogramm Marihuana, mehr als 200 Kilogramm Amphetamin sowie 186 Liter Codein.
In kleinerem Umfang wurden weitere Betäubungsmittel sichergestellt. Neben den Drogen entdeckten die Einsatzkräfte auch Geldzählmaschinen und Falschgeld in mehreren getarnten Bunkern.
Drei Tatverdächtige im Alter von 22 bis 29 Jahren wurden bei dem Einsatz festgenommen. Ihnen wird der bandenmäßige Handel mit erheblichen Mengen Betäubungsmitteln vorgeworfen. Die Drogen lagerten in Kühlschränken, Umzugskartons und Flaschen und waren teilweise bereits für den Weiterverkauf abgepackt.
Der Zugriff erfolgte in Frankfurt sowie in den Landkreisen Groß-Gerau, Main-Kinzig und Rheingau-Taunus. Vorausgegangen waren verdächtige Beobachtungen an einem leerstehenden Haus, die letztlich zur Identifikation der Tatverdächtigen und der Entdeckung der Lagerstätten führten.
Ein Richter des Amtsgerichts Wiesbaden ordnete Untersuchungshaft für alle drei Beschuldigten an. Die weiteren Ermittlungen führen die Staatsanwaltschaft Wiesbaden und die GER Hessen, unterstützt durch Spezialeinsatzkräfte der Polizei und des Zolls.
Die Behörden sprechen von einem bedeutenden Erfolg im Kampf gegen den organisierten Drogenhandel. Frankfurt bleibt trotz dieser Erfolge ein Brennpunkt des Drogenhandels in Deutschland.
Besonders das Bahnhofsviertel ist als Hotspot für offenen Drogenkonsum und -handel bekannt. Laut einer Szenestudie von 2022 konsumierten dort 77 Prozent der Befragten innerhalb von 24 Stunden Crack.
Auch internationale Ermittlungen verdeutlichen die Bedeutung Frankfurts: Im Juni 2023 wurden bei einer Operation gegen die Mafia Drogen sichergestellt, darunter eine geplante Lieferung von 50 Kilogramm Kokain.
Trotz eines Rückgangs bei Drogentoten – 2023 verzeichnete Frankfurt 32 Todesfälle, deutlich weniger als 192 im Jahr 1989 – bleibt der Drogenkonsum ein gravierendes Problem. Der sogenannte „Frankfurter Weg“ der Drogenpolitik zeigt zwar Wirkung, doch neue Substanzen wie Fentanyl bleiben eine Herausforderung.
Quelle: Frankfurter Rundschau
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