Franz Ferdinand – Musikalische Schätze

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Nach vier Jahren Funkstille war es im letzten Jahr endlich soweit: Die vier Herren von Franz Ferdinand veröffentlichten ihr lang erwartetes neues Album „Right Thoughts, Right Words, Right Action“ und touren seitdem rund um den Globus. Im September dieses Jahres dürfen sich ihre Fans nun auf weiteren musikalischen Input der Musiker aus Glasgow freuen. Für die Compilationreihe „Late Night Tales“ haben Franz Ferdinand ihre ganz eigene Auswahl an Lieblingstracks zusammengestellt.

„Late Night Tales haben uns vor zwei Jahren gefragt, ob wir eine Compilation machen wollen…unsere Freunde Belle & Sebastian haben schon zwei kreiert. Also haben wir uns gewähnt, auch eine zu machen.“ Dabei war der Prozess der Entstehung nicht ganz einfach: „Es war sehr hart, 20 Tracks auszuwählen … wir mussten es aufteilen, um die finale Auswahl zu bekommen. Für manche Tracks haben wir keine Freigabe bekommen (z.B. wie bei David Bowie) oder konnten den Komponisten nicht finden“, erzählt Lead-Gitarrist und Keyboarder Nicholas McCarthy. Leichter hingegen erschien die Einigkeit über die Art der ausgewählten Stücke innerhalb der Band, sind die musikalischen Vorlieben der Jungs doch harmonisch: „Wir haben uns schon immer gegenseitig Musik gezeigt, die wir mögen. Einigkeit über den Stil der Platte war da nicht schwer. Ich habe jeden aus der Band nach seinen 15 Lieblingstracks gefragt und daraus dann ausgewählt.“ Die Compilation wird eröffnet mit dem Track „Leaving My Old Life Behind“ von John Halper, der diesen Anfang der 50er-Jahre für Kenneth Angers Kurzfilm Puce Moment produzierte. Für Franz Ferdinand ein ganz besonders Stück der Musikgeschichte: „Alex und ich lieben den Film und waren neugierig auf die Musik. Ich habe dann gegoogelt und zwei Tracks gefunden, die den Film untermalen. Dieser und ‚I Am A Hermit‘ wurden angeblich aufgenommen, bevor es psychedelische Musik überhaupt gab. Pink Floyd haben damals wohl noch R ’n’ B-Standards gespielt, und Jonathan Halper war scheinbar noch unbekannt. Das hat unser Interesse geweckt.“ Durch besondere Titel wie diesen ist die Compilation eine spannende Angelegenheit geworden. Franz Ferdinand empfehlen ihre „Late Night Tales“ wie folgt zu konsumieren: „Für das beste Hörerlebnis müsst ihr die Compilation auf Kassette überspielen und sie in dem Kassettenrekorder eines alten Fiat Panda hören.“ Back to the roots lautet hier die Devise. Die Zeit für Angelegenheiten wie die „Late Night Tales“ finden Franz Ferdinand zwischen ihren zahlreichen Auftritten. Das scheint eine dankbare Abwechslung zu sein, zwischen Bühne, Tourbus und Backstageräumen: „Wir haben viel Zeit für diese Projekte. Wenn wir auf Tour sind, spielen wir immer nur 90 Minuten, und den Rest der Zeit heißt es: reisen, essen, schlafen und warten.“ So gilt es auch in Zukunft aufkommende Zeit mit Musik zu füllen. Wann es neues Material geben wird, lässt die Band allerdings noch offen. „Franz Ferdinand werden weiter schreiben, aufnehmen und Musik veröffentlichen, die wir für Popmusik halten. Ob es im nächsten Jahr neues Zeug geben wird? Vielleicht.“

 

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