Fritz Kalkbrenner – Friedliche Koexistenz

Es gibt genügend Compilations, die um der Vielfalt willen verschiedene Musikstyles miteinander verquicken, aber keinen roten Faden präsentieren können. Die erste Ausgabe der neuen Suol Mates-Serie auf dem Berliner Label Suol, die vom Label-Aushängeschild Fritz Kalkbrenner zusammengestellt und gemixt wurde, bildet da eine rühmliche Ausnahme.

Denn auch wenn hier Styles wie Funk, Soul, HipHop und House aufeinander treffen, hat man nie das Gefühl, dass diese verschiedenen Richtungen selbstzweckhaft verwoben wurden. Der Mix fließt. Eine Tatsache, die Fritz mit Berlins Offenheit erklärt: „Hier gibt es seit jeher eine friedliche Koexistenz von HipHop und anderer Clubmusik. Die musikalischen Strömungen sind sehr wichtig für mich, allerdings jeweils in ihrer reinen Form.“ Deswegen finden sich in seinem Mix auch Funk-Nummern, HipHop-Instrumentals und House-Tracks, aber keine MashUps. „HipHouse konnte ich nie etwas abgewinnen, da es für mich nicht passte. Eine gute HipHop-Nummer sollte für sich stehen und ein guter Techno-Track ebenfalls.“ Fritz begann mit 17 zu produzieren. Zu dieser Zeit waren Techno und HipHop gleich wichtig für ihn. „Im Studio traten dann Fragen auf à la ‚wie hat Pete Rock die Horns von James Brown verbraten‘. So erweiterte ich meinen Horizont, lernte Curtis Mayfield oder Nina Simone kennen. Aus Produktionsinteresse bin ich so bei Soul, Funk und Jazz gelandet.“ Im Studio produziert er auch gern ab und an eine HipHop-Nummer, wobei er sein Hauptaugenmerk auf House und Techno legt.

Die Selektion von „Suol Mates“ spricht für Fritz‘ musikalischen Horizont. Auch wenn nicht alle der 60 angefragten Titel benutzt werden durften, ist er mit der jetzt verwendeten Auswahl doch sehr zufrieden. „Die Amerikaner wissen halt, welche Tracks der heiße Scheiß sind. Ich bin sehr froh, dass wir für J Dilla beispielsweise die Freigabe erhalten haben.

Beginnt der Mix auch recht ruhig im Wohnzimmer-Bereich, ändert er ab einer bestimmten Stelle seine Ausrichtung und lädt in den hauseigenen Partyraum. Diese Stelle ist interessanterweise der erste Track von Fritz Kalkbrenner „Ruby Lee“. Absicht?

Es gab keine Vorgabe, meinen Track als Scheitelpunkt der Mix-CD zu setzen. Als den Track, der die zweite und clubbigere Häfte einleitet. Dass es dann doch so passiert ist, passierte unterbewusst. Aber es ist so, mit ‚Ruby Lee‘ geht es in Richtung Dancefloor.

Welche Stücke noch auf „Suol Mates“ enthalten sind, erfahrt ihr am besten beim Selberhören im Plattengeschäft eurer Wahl.

www.fritzkalkbrenner.de