Fusion Festival 2022: Polizei-Abschlussbericht veröffentlicht

Nach dreijähriger Pause feierte das Fusion Festival in Mecklenburg-Vorpommern vom 29.06 bis zum 04.07 sein langersehntes Comeback. Bei meist hervorragendem Wetter amüsierten sich rund 75.000 Besucher auf dem riesigen ehemaligen Gelände des Militärflugplatzes in Lärz und freuten sich über ein gigantisches Line-up, Live-Shows, künstlerische Installationen, eine vielfältige Kulinarik und weitaus mehr. Wie von der Fusion nicht anders gewohnt, verlief auch das diesjährige Spektakel bis auf wenige Ausnahmen ohne Komplikationen ab. Getreu dem Motto „Peace, Love, Unity“ erlebten die Festivalgänger ein friedliches Miteinander voller Liebe, Gemeinschaft und musikalischer Ekstase. Nachdem es im Vorfeld der letzten Fusion im Jahre 2019 eine hitzige Debatte bezüglich Polizei-Präsenz- und Kontrollen gegeben hatte, die sich letztlich als viel Wirbel um Nichts herausstellte, wurde das Sujet auch in diesem Jahr mit Spannung verfolgt. Die Polizeiinspektionen Stralsund und Neubrandenburg haben nun ihren Abschlussbericht veröffentlicht.

Wie aus dem Bericht hervorgeht, brachte die Polizeiinspektion Neubrandenburg täglich rund 260 eigene und unterstellte Beamte zum Einsatz, die allerdings keinen Zutritt zum Festivalareal erhielten. Entsprechend wurden Fahrzeugführer rund um das Gelände herum stichprobenartig kontrolliert, was vereinzelte Stauerscheinungen zur Folge hatte. Insgesamt stellten die Einsatzkräfte 56 Fahrer fest, die unter Verdacht stehen, ihr Fahrzeug unter Einfluss von Rauschmitteln geführt zu haben. Dazu gesellen sich 80 Strafanzeigen wegen illegalen Drogenbesitzes.

Die in direkter Nähe zum Gelände befindliche mobile Polizeiwache – 2019 hatte es diese erstmals gegeben – sollte darüber hinaus als Anlaufstelle für das Melden diverser Straftaten dienen, wie etwa Diebstahl oder Körperverletzung. Insgesamt konnten vier Strafanzeigen aus dem Bereich der Eigentumskriminalität sowie jeweils eine Strafanzeige wegen gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung registriert werden. Darüber hinaus soll es zu Verletzungen des Intimbereichs durch Bildaufnahmen gekommen sein. Es läuft eine Anzeige gegen Unbekannt.

Mit ähnlich wenig Höhepunkten liest sich der Bericht der Polizeiinspektion Stralsund. Diese hatte ihren Fokus auf die sichere An- und Abreise derjenigen Festivalgänger gerichtet, die mit den Zügen der Deutschen Bahn aus Richtung Berlin, Rostock und Stralsund anreisten. Etwa 200 Personen wurden stichprobenartig kontrolliert. Die Beamten stellten etwas mehr als 40 Verstöße fest, wobei es sich hierbei meist um Straftaten nach dem Betäubungsmittel- und Waffengesetz sowie um Gewaltdelikte handelte.

Wirklich erwähnenswert im Polizeibericht der Inspektion Stralsund bleibt wohl nur die Feststellung zweier Personen, bei denen neben einer Vielzahl verbotener Substanzen auch 8200 LSD-Trips gefunden worden waren. Der Straßenverkaufswert beläuft sich schätzungsweise auf eine sechsstellige Summe.

Hier könnt ihr den Polizeibericht zum Fusion Festival 2022 nachlesen.

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