Geschichte des Berliner KitKatClubs wird verfilmt

Geschichte des Berliner KitKat-Clubs wird verfilmt / Bild: Gili Shani

Wenn es einen Berliner Club gibt, um den sich mehr Gerüchte und urbane Legenden als um das Berghain ranken, dann ist es der 1994 gegründete Berliner KitKatClub.

Die Namensgebung des Clubs wurde inspiriert durch den legendären Kit Kat Club aus dem Musical Cabaret im Berlin der 1920er und 1930er Jahre. Die Intention war, die aufreizende, schrille und außergewöhnliche Atmosphäre des Clubs aus dem Musical mit seiner freizügigen Aktionskunst in einer zeitgenössischen Art und Weise wieder auferstehen zu lassen. Gegründet wurde der Berliner KitKatClub durch den Österreicher Simon Thaur und seine Lebensgefährtin Kirsten Krüger. Beide waren beeinflusst von der Atmosphäre der Sunrise-Beach-Partys Ende der 1980er Jahre in Goa und den sexuellen Möglichkeiten, wie sie in diversen SM-Clubs zu finden sind.

Die Produzentin der bekannten ARTE-Serie „Durch die Nacht“ hat sich jetzt des legendären-berüchtigten Berliner KitKatClubs angenommen. Regie führte der österreichische Regisseur Philipp Fussenegger, selbst ein langjähriger Partygast. In „KitKatClub – Das Leben ist ein Zirkus“ erzählt er dokumentarisch die Geschichte des für Sex und ausschweifende Partys bekannten Clubs.

Gegenüber der Berliner Zeitung erklärte Fussenegger: „Die Idee stand schon länger im Raum“. Fussenegger ist selbst regelmäßiger Gast im KitKat und berichtet: „Der entscheidende Impuls kam von der KitKatClub-Gründerin und zwar in der Corona-Pandemie, als das Berliner Nachtleben brachlag.“ Er selbst sei vor etwa sieben Jahren zum ersten Mal dort gewesen und habe sich dort als Individualist unter Gleichgesinnten gefühlt. Im Film geht es ihm darum, von freier Liebe und offener Sexualität zu erzählen und den verschiedenen Generationen, die der Club verbindet. „Es ist kein voyeuristischer Blick, aber man wird sicher etwas sehen.“

Im Konzept für die Doku erklärt Fussenegger: „Der Film begann für mich als Hommage an den legendären Club, wird aber zunehmend ein Film über die einzigartigen Menschen, die dahinterstehen, allen voran natürlich Kirsten, die ich über die Jahre kennen und schätzen gelernt habe als die Frau, die alles zusammenhält.“ Schon als er den Club das erste Mal betreten habe, sei er sofort von dessen besonderer Magie gefangen gewesen.