Gold Panda – Good Luck And Do Your Best (City Slang)

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„Good luck and do your best“, sagte ein Taxifahrer zu Derwin Schlecker alias Gold Panda, als er auf einer seiner Japan-Trips vor zwei Jahren aus dem Auto stieg. Das hat der Mann aus England beherzigt und im heimischen Chelmsford sein Bestes in das dritte Album geworfen, das er dann auch sogleich nach der ungewöhnlichen Verabschiedungsformel betitelte. Den Einfluss dieser Reisen kann man auf jedem Track nachfühlen, detailverliebte Arrangements werden von asiatisch angehauchten Mustern getragen, umwoben oder von filigranen Klangornamenten besprenkelt. Die besagten Reisen in das Land des Lächelns unternahm Japan Fan und -Connaisseur Derwin zusammen mit der Fotografin Laura Lewis in der Hoffnung, eine „Sight and Sound-Documentary” zu machen. Artwork und Musikwerk verneigen sich perfekt zu einer Hommage an das Land, in dem der britische Produzent vor seinem Studium durch Kreditkartenbetrügereien lebte und nach seinem Studium an der School of Oriental and African Studies der University of London und mit perfekten Japanischkenntnissen leben und arbeiten wollte. Zum Glück ist er zurück nach Großbritannien gegangen und hat seine Begeisterung in kreative Energie überführt, die auch schon vorherige Produktionen beeinflusste. Die elf melodiös ausgependelten, mal mehr, mal weniger, aber oft in einer gespannten Zurückhaltung, in einem angedeuteten Lächeln verbleibenden Tracks des neuen Longplayers transportieren ein starkes Gefühl, die Idee eines Landes, das man oft nur aus Erzählungen und Medien kennt. Musikalische Fotos, bisweilen mit einem hauchdünnen clubbigen Filter, wobei die Single-Auskopplung „Time Eater“ der kaiserliche Gongschlag des Albums sein dürfte. / Csilla Letay