Grandbrothers – All The Unknown (City Slang)

Das Jahr könnte nicht besser beginnen als mit einem neuen Album-Release der Grandbrother-Jungs. Ein Flügel wird zum Cembalo, wird zur Drum-Machine und wieder zum klassischen Instrument umfunktioniert. Ergebnis: ein spannungsvoller Sound, der Minimal, Neoklassik, Techno und Ambient vereint. Rasant haben sich der studierte Jazzpianist Erol Sarp und Synthesizerman Lukas Vogel als Duo einen Namen in der Szene der Neoklassik, als auch der elektronischen erarbeitet. Die Grandbrothers haben ein Talent episch-monumentale Sound-Panoramen zu kreieren, die staunen lassen und den Horizont noch einmal um ein Vielfaches erweitern. Ihre Soundsprache lebt von elegischen Piano-Arpeggien, flächendeckenden Synthesizerklängen und energetischen Perkussion-Konstrukten. Klingt austauschbar, aber durch ihre immer fortwährende Suche nach episch-sinnlichen Sound-Design gleicht sie einem Unikat. Analoger, filmmusiknaher Sound trifft auf wellenförmige Klangenergien, die durch clusterartige Piano- und Synthesizerschichtungen entstehen. Wirklich jede Nummer von „All The Unknown” ist für sich ein energievoller Soundtrip, der Raum für Romantik und Nostalgie bietet. Grandbrothers gelingt mit ihrem dritten Studioalbum ein Meisterwerk, welches Grenzen zwischen elektronischer Musik und Neoklassik sprengt. 10/10 Hanna