Hamburg bekommt Open-Air-Club nahe Autobahnbrücke

Hamburg könnte schon bald eine neue, ungewöhnliche Spielstätte für elektronische Musik bekommen.

Unter der Autobahnbrücke der A7, südlich der Kehre Lederstraße und nahe des S-Bahnhofs Stellingen, soll ein Open-Air-Club entstehen. Die Idee: Eine aktuell als Lagerfläche genutzte Industriebrache zwischen den Bezirken Altona und Eimsbüttel wird zur temporären Clubfläche umgewandelt – und das noch in diesem Sommer.

Der Bezirk Altona hat bereits deutlich gemacht, dass er hinter dem Projekt steht. Die dortige Bezirksversammlung hat sich einstimmig dazu entschieden, bis zu 100.000 Euro für eine mobile Bühne bereitzustellen – ein zentrales Element des Open-Air-Clubs.

Die Gesamtprojektkosten werden derzeit auf rund 200.000 Euro geschätzt. Eine ähnliche finanzielle Zusage wird deshalb nun auch vom benachbarten Bezirk Eimsbüttel erwartet.

Doch dort wurde die eigentlich für den 8. Mai geplante Entscheidung vertagt. Die SPD-Fraktion in Eimsbüttel äußerte Zweifel: Sie sieht ein Ungleichgewicht, da Altona mit seiner höheren Clubdichte wohl stärker vom neuen Open-Air-Ort profitieren würde.

Ohne ein klares Ja beider Bezirke kann das Projekt jedoch nicht umgesetzt werden – und auch Fördermittel der Hamburger Kulturbehörde sollen noch eingeworben werden. Trotzdem zeigen sich die Grünen in beiden Bezirken zuversichtlich.

Die Hoffnung ist groß, mit dem Open-Air-Spot einen wichtigen Impuls für Hamburgs Clubkultur zu setzen – insbesondere in den traditionell veranstaltungsärmeren Sommermonaten. Ziel ist es, Raum für Konzerte und elektronische Partys zu schaffen, der nicht nur Künstler und Veranstalter zugutekommt, sondern auch neue Freiräume in der Stadt aufzeigt.

Ein weiteres entscheidendes Kriterium für die Umsetzung ist ein noch ausstehendes Lärmgutachten. Obwohl die Fläche in einem ausgewiesenen Gewerbegebiet liegt, befinden sich Wohnhäuser in unmittelbarer Nähe.

Der Lärmschutz muss daher vorab geklärt werden, bevor endgültig losgelegt werden kann. Sollte alles wie geplant verlaufen, könnten noch in diesem Sommer erste Veranstaltungen stattfinden.

Mit dem geplanten Club unter der A7 würden nicht nur neue Freiflächen für Hamburgs Szene entstehen, sondern auch ein starkes Zeichen für kreative Zwischennutzung und urbane Kultur gesetzt werden.

Die Idee kombiniert Subkultur mit Stadtentwicklung und könnte ein Vorbild für andere Metropolen sein. Noch liegt es jedoch an der Politik, ob aus der Vision auch Realität wird.

Quelle: DJ Lab

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