
Handyverträge clever abschließen: Ein kurzer Verbraucher-Guide
Auf dem deutsche Mobilfunkmarkt herrscht reges Treiben und es bieten sich unzählige Tarife und Optionen. Für Verbraucher wird es entsprechend immer schwieriger, den Überblick zu behalten und das Beste, zum persönlichen Nutzverhalten passende Angebot zu finden. Dieser Guide hilft dabei, sicher durch den Tarifdschungel zu navigieren und nicht nur die richtige, sondern auch eine clevere Entscheidung zu treffen.
Persönlichen Bedarf ermitteln leicht gemacht
Bevor erste Angebote verglichen werden, gilt es, das eigene Nutzungsverhalten zu analysieren. In den Smartphone-Einstellungen der meisten Geräte lässt sich überprüfen, wie viele Gigabyte, kurz GB, Datenvolumen monatlich zum Surfen oder Streamen verbraucht werden. Dabei benötigen Fans, die gerne Streams nutzen, schnell 15 GB bis 30 GB im Monat. Im Gegensatz dazu kommen Gelegenheitsnutzer üblicherweise mit 3 GB bis 8 GB aus.
Ebenfalls spielt das individuelle Telefonieverhalten eine wesentliche Rolle. Auch wichtig: Werden hauptsächlich Messengerdienste genutzt oder wird viel SMS geschrieben? Bei häufigen Auslandsgesprächen sind ferner spezielle Tarife mit günstigen Auslandsminuten empfehlenswert.
Vertragsarten im Überblick
Abseits vom Nutzverhalten gibt es verschiedene Vertragsarten. Postpaid-Verträge bieten als Beispiel meist die besten Konditionen. Allerdings erfordern sie aber eine Bonitätsprüfung und haben längere Laufzeiten. Prepaid-Tarife hingegen ermöglichen volle Kostenkontrolle, sind dafür im Regelfall jedoch oft teurer pro Einheit.
Darüber hinaus gibt es Hybridtarife. Diese kombinieren beide Welten: Verbraucher zahlen einen festen Grundpreis und können bei Bedarf zusätzliches Volumen hinzubuchen. Allerdings lassen sich Mobilfunkanbieter diese Flexibilität im Monatspreis bezahlen.
Folgende Fallstricke sind bei Vertragsabschluss zu vermeide
Im Mobilfunkbereich sind aggressive Verkaufstaktiken weit verbreitet. Wichtig ist, sich generell niemals unter Druck setzen zu lassen und nie sofort etwas zu unterschreiben, selbst wenn das Angebot noch so gut wirkt. Seriöse Anbieter gewähren stets Bedenkzeit.
Ein besonderes Augenmerk gilt automatischen Vertragsverlängerungen. Entsprechend muss das Kündigungsdatum notiert und die Kündigungsfrist eingehalten werden. Viele Verbraucher zahlen Jahr für Jahr zu viel, weil der Kündigungstermin verpasst wurde.
Smartphone-Bundles richtig bewerten
Ein Handy mit Vertrag von Blau bietet oft attraktive Konditionen. Dennoch sollten immer die Gesamtkosten genau nachgerechnet werden. Zu empfehlen ist daher der Vergleich der Gesamtkosten über die Vertragslaufzeit mit dem separaten Kauf von Smartphone und SIM-Only-Tarif.
Bei hochpreisigen Geräten kann zudem eine Finanzierung über den Vertrag sinnvoll sein. Wer günstigere Smartphones sucht, findet diese oft billiger im Einzelhandel. Auch die Versicherungsoptionen verdienen Beachtung. Denn diese sind meist überteuert.
Netzabdeckung realistisch einschätzen
Oftmals entsprechen die theoretischen Geschwindigkeiten in der Werbung selten der Realität. Hilfreich kann hier der Test der Netzqualität mit Freunden oder Familie sein, die bereits Kunden beim gewünschten Anbieter sind.
Auch funktionieren in den Großstädten meist alle Netze gut. Auf dem Land hingegen gibt es jedoch erhebliche Unterschiede. Es ist also essenziell, die Netzabdeckung des jeweiligen Anbieters am Arbeitsplatz, Zuhause oder auf der Pendlerstrecke zu prüfen.
Zusatzservices kritisch prüfen
Streaming-Dienste sowie Cloud-Speicher oder Musik-Abos werden häufig als „kostenlose“ Zugaben beworben. Dennoch ist zu kontrollieren, ob diese Service tatsächlich benötigt werden und was im Anschluss an die Vertragslaufzeit mit ihnen passiert. Oft verlängern sich diese Zusatzservices automatisch zu dann aber regulären Preisen.
Wechsel richtig terminieren
Der wohl beste Zeitpunkt für einen Anbieterwechsel ist vier Monate vor dem Vertragsende. So haben Verbraucher ausreichend Zeit, um Vergleiche anzustellen. Ebenfalls ist es häufig möglich, bessere Konditionen vom aktuellen Anbieter zu erhalten. Insbesondere, wenn man Stammkunde ist.