Heute vor 12 Jahren starb die Loveparade

Heute vor 12 Jahren starb die Loveparade / Bild: Tassilo Dicke

Heute vor genau zwölf Jahren ereignete sich das tragische Unglück bei der Loveparade in Duisburg. Das gerät aktuell eventuell in den Hintergrund nach dem triumphalen Umzug bei Rave The Planet vor zwei Wochen.

Wir gedenken hiermit den Opfern und ihren Angehörigen. Wir möchten allen beteiligten Helfern vor Ort und auch nach der Veranstaltung, von ganzem Herzen für ihre Hilfe und Unterstützung danken. Das Ausmaß dieser Unglücks-Katastrophe hat die Szene für immer geprägt und so etwas darf sich nicht wiederholen. Der kommerzielle Nutzen war hier offensichtlich wichtiger als das Wohl und die Sicherheit der Besucher.

Rückblick
Am 24. Juli 2010 kamen bei der 19. Loveparade 21 Menschen ums Leben, 541 weitere wurden schwer verletzt. Nach Angaben des Selbsthilfevereins LoPa-2010 vom Juli 2014 begingen darüber hinaus mindestens sechs Überlebende der Katastrophe aufgrund andauernder seelischer Belastungen Suizid.

Das in den Medien oft als Massenpanik bezeichnete Unglück geschah an einer Engstelle im Zugangsbereich der Loveparade, wo es wegen möglicherweise fehlgeleiteter Besucherströme und Planungsfehlern zu einem Gedränge unter den Besuchern gekommen war.

Nach dem Unglück wurde wiederholt den Teilnehmern eine Mitschuld am Geschehen vorgeworfen, ohne dass es hierfür ausreichende Hinweise gegeben hat. Die Panik sei angeblich durch Besucher ausgelöst worden, die sich beim Zugang zum Veranstaltungsgelände vordrängeln wollten. In den Tagen danach schoben sich der Veranstalter, die Polizei, die örtlichen Behörden, der Sicherheitsexperte sowie der Crowdmanager gegenseitig die Verantwortung zu. Im Februar diesen Jahres stimmte die Staatsanwaltschaft Duisburg einer Einstellung des Verfahrens zu. Sieben der zehn Angeklagten stimmten der Verfahrenseinstellung zu, drei Angeklagte wollen den Prozess mit dem Ziel des Freispruchs fortsetzen. Das Landgericht Duisburg stellte das Verfahren gegen sieben der zehn Angeklagten daraufhin mit Beschluss vom 6. Februar 2019 ohne Auflagen ein. Der WDR hat in einer Dokumentation den Prozess verfolgt – wir hatten hier darüber berichtet.