Krieg spaltet. Wohl kein Konflikt steht aktuell so sinnbildlich dafür, wie die seit Monaten neu entflammte Gewaltwelle am Gaza-Streifen.
Leider bleibt von dieser Spaltung auch die Kultur und damit die elektronische Musikszene nicht verschont. Mittendrin befindet sich u.a. der Berliner Radiosender und Livestreaming-Anbieter HÖR mit seinen beiden israelischen Gründern Ori Itshaky und Doron Charly Mastey.
Gegen Ende letzten Jahres hagelte es Kritik, als Künstler HÖR vorwarfen, Sets zu zensieren, die während der Aufnahmen pro-palästinensische Symbole zur Schau stellten. Die Verantwortlichen dementierten dies (FAZEmag berichtete) öffentlich.
Dennoch boykottierten einige Künstler HÖR und ließen ihre Sets aus dem Repertoire streichen. Nun, Mitte April, präsentierte HÖR überraschend eine neue Compilation, die Spenden für die gemeinnützige humanitäre Organisation HEAL Palestine sammelt.
Diese sieht sich zwar als nicht-politisch humanitäre Organisation, kontaktierte laut Medien HÖR aber trotzdem, um klarzustellen, dass die durch die Compilation erzielte Spende abgelehnt werde.
Zu tiefergreifenden Gründen hat sich HEAL bislang nicht geäußert. Es dürfte jedoch klar sein, dass die bis dato eher pro-israelisch bis neutrale Positionierung von HÖR eine Rolle spielen dürfte.
Der Fairness halber sei allerdings erwähnt, dass HÖR bereits bei den ersten kritischen Meldungen in 2023 wie auch heute für ein Ende der humanitären Krise eintritt und Palästinensern ihr Recht auf Selbstbestimmung und Freiheit zuspricht.
Quelle: Berliner Zeitung
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