How I Met The Bass – Chris Liebing im Interview

How I Met The Bass – Chris Liebing im Interview / Foto: Edith Bergfors

Der gebürtige Hesse Chris Liebing ist seit vielen Jahrzehnten ein wichtiger Bestandteil der elektronischen Musikszene, gilt seit den frühen 1990er-Jahren gar als Mitbegründer des Begriffs „Schranz“, der die Menschen bis heute bewegt. Wie Mister Schranz selbst zum „Bass“ gekommen ist, hört ihr in seinem Mix für HOW I MET THE BASS. Lest nachfolgend unseren kurzen Talk.

Hallo, Chris. Lass uns über deinen Mix sprechen. Warum diese Tracks?

Weil sie mich in früheren Zeiten auf die Wichtigkeit von Bass, und was er für eine Stimmung erzeugen kann, gebracht haben. Weil ich dadurch auch verstanden habe, wie wichtig tiefe Frequenzen für unsere Stimmung sind. Sie bedeuteten mir damals viel und bedeuten mir heute immer noch viel.

Wie hast du die vergangenen zwei Jahre Pandemie erlebt und was hast du aus dieser Zeit mitgenommen?

Das war ein Break, den keiner von uns DJs jemals freiwillig gemacht hätte, aber man musste es akzeptieren und das Beste herausholen. Ich habe mich vom Reisen erholt und Streams gemacht, weil ich weiterhin auflegen wollte. Ich dachte mir: Bevor ich das alleine zu Hause mache, können es auch gerne Leute miterleben. Ich habe mich viel um Musikproduktion und Studioarbeit gekümmert und die Zeit dafür genutzt, meinen Status quo zu überprüfen. In dieser Phase habe ich mich auch entschieden, aus Deutschland wegzuziehen, was wahrscheinlich ohne die Pandemie gar nicht so schnell passiert wäre. Jetzt, wo die Pandemie quasi vorbei ist, muss ich festhalten, dass ich sogar mehr Spaß an meinem Job und an Techno habe als zuvor. Die Krise hatte also letztlich doch etwas Gutes.

An welchen Projekten arbeitest du gerade und was kommt demnächst?

Ich habe mein Label CLR wieder an den Start gebracht und arbeite an vielen Remixen sowie eigenen Produktionen. Außerdem habe ich eine Kollaboration am Laufen, über die ich zwar noch nichts sagen möchte, aber auf die man sich freuen kann. Weiterhin bin ich derzeit an neuem Material für Mute tätig, wo schon bald eine neue EP von mir erscheinen wird. Für 2023 ist ein neues Album geplant.

 

Aus dem FAZEmag 128/10.2022
Interview: Marc DePulse
Foto: Edith Bergfors
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