
Die elektronische Musikszene trifft sich dieser Tage wieder auf Ibiza. Denn dort findet derzeit die IMS statt, die International Music Summit. Das fachspezifische Branchentreffen eruiert auch in diesem Jahr wieder die Entwicklung der globalen Musikindustrie und den Einfluss der elektronischen Musik. Dazu wurde gerade passend der IMS Business Report veröffentlicht. Das sind die Ergebnisse.
Zum 17. Mal findet der internationale Fachkongress statt, bei dem sich Szeneakteure austauschen. Die IMS hat sich als Spitzentreffen der elektronischen Musikkultur etabliert. Vom 23. bis zum 25. April verwandelt sich die Baleareninsel Ibiza in ein großes Meeting. Zahlreiche Panels, Diskussionen, aber auch Musikveranstaltungen stehen dieser Tage an. Abgeschlossen wird die Plattform, die 2007 von Pete Tong und weiteren Vordenkern ins Leben gerufen wurde durch die IMS Dalt Vila, auf der im diesem Jahr unter anderem Hugel, Korolova, Paco Osuna, Pete Tongue, Bradley Zero oder auch Major League DJz spielen.
Das Aftermovie aus dem letzten Jahr:
Der IMS Business Report fasst die Errungenschaften und Entwicklungen der elektronischen Musik der vergangenen zwölf Monate sowie Zukunftsaussichten zusammen. Zum dritten Mal verfasste Mark Mulligan (MIDiA Research) den Bericht.
Das Fazit von Mark Mulligan: „Die Umsätze der globalen Musikindustrie sind 2024 erneut gewachsen, wenn auch langsamer als 2023, da die Streaming-Einnahmen reifen und der Wiederaufschwung nach dem Covid-Live-Konzert nachlässt. Elektronische Musik hingegen konnte ihren Anteil an den Einnahmen und der Kultur weiter steigern. Angetrieben vom Aufkommen neuer Genres wie Afro House, einer Renaissance von Genres wie Drum ˈnˈ Bass und dem Aufstieg einer neuen Generation von Fans, Musikschaffenden und Szenen, die elektronische Musik nach ihrem eigenen Bild umgestalten, befindet sich die elektronische Musik am Beginn einer mutigen neuen Ära der kulturellen Resonanz.“
In Zahlen formuliert: 2024 wuchs die globale Industrie der elektronischen Musik auf 12,9 Milliarden US-Dollar an und konnte sich somit um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern. Zwar hat sich das Wachstum um neun Prozent im Vergleich zu 2023 gesteigert, doch muss man ja auch die Covid-19-Pandemie davor im Blick behalten, wie Mark Mulligan schon angemerkt hat. Nach wie vor sind Clubs und Festivals die höchste Einnahmequelle der elektronischen Musik und das, obwohl wir uns in einer Clubkrise befinden, auch international.
Beachtenswert: Es gab aber auch ein starkes Wachstum in anderen Bereichen. Dazu zählen Hard- und Software sowie Verlagswesen. Das unterstreicht nach dem Business Report die breit gefächerte Branchenstärke.
Ben Turner, IMS-Mitbegründer: „Der IMS Business Report entwickelt sich jedes Jahr weiter, mit zuverlässigeren Daten und dem Vorteil von mehr als einem Jahrzehnt der Zusammenstellung – was uns erlaubt, den Zustand der elektronischen Musikindustrie wirklich zu vergleichen und gegenüberzustellen. Unser jährlicher Gesundheitscheck in diesem Jahr spiegelt anhaltendes Wachstum und wichtige Entwicklungen wider: die Übernahme von Superstruct, die das Live-Geschäft umgestaltet, die steigende Dynamik in Schlüsselgenres wie Afro House und Drum ˈnˈ Bass, laufende Katalogübernahmen und ein beispielloses Engagement für das Genre auf kulturellen Plattformen wie TikTok.“
Trend-Genre in diesem Jahr, so wie im Vorjahr, als sich das Genre gerade anbahnte: Afro House. Auch Amapiano erlebt einen Siegeszug. Bass Music feiert ihr Comeback in Form von Jungle, Drum ˈnˈ Bass und UK Garage.
Wachsende Hörer- und Abonnentenzahlen elektronischer Musik gab es, laut Spotify-Zahlen, besonders in Mexiko, Brasilien und Indien. Global gesehen stieg auch die Anwesenheit von elektronischen Musikacts auf Festivals an (18 Prozent).
Zudem beschäftigt sich der Report mit dem Einsatz von KI innerhalb der Musikbranche. 10 Prozent befragter Produzenten verwenden inzwischen generative KI beim Erstellen von Texten oder Musik.
Die IMS findet vom 23. bis zum 25. April 2025 auf Ibiza statt. Weitere Infos erhaltet ihr über die offizielle Website.
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