In the lab with Frank Sonic

Hallo mein Name ist Frank Sonic und ich befinde mich mittlerweile im 23. Jahr meiner DJ-Karriere. Die elektronische Musik hat mich schon früh in ihren Bann gezogen und nicht mal Corona hat es geschafft, mich davon loszureißen. Eigentlich war ich 20 Jahre lang als DJ in Clubs unterwegs. Eigene Musik zu produzieren, war für mich immer ein mühsames Ding. Nicht, weil ich keine Lust darauf gehabt hätte oder keine Ideen im Kopf gewesen wären – mir fehlten einfach die Zeit und Muße, mich da so intensiv hinter zu klemmen, dass ich es auch nur im Ansatz selbst auf die Kette bekommen hätte.

Bei all meinen Tracks der letzten 20 Jahre saß ich immer irgendwo im Studio bei einem Produzenten und habe dabei erklärt, wie ich es gerne hätte. Was ich mir aber immer eingestehen musste, war, dass ich meine eigenen Tracks nicht gern gespielt habe. Irgendwie gab es immer viel geilere Nummern, mit mehr Druck, Energie und Spaß auf dem Dancefloor, die es in meine Playlist schafften. Über die Jahre hatte ich mir immer wieder kleine Studio-Setups zusammengebaut und mich daran versucht, bemerkte aber immer wieder schnell, dass ich mehr Spaß hatte, Partys zu planen, grafisch irgendetwas zu gestalten oder einfach durch die Clubs zu tingeln.

Nach dem Closing des Butan Clubs Ende 2018 änderte sich dann aber etwas. Ich hatte plötzlich wieder mehr Zeit für mich und kaufte mir meinen ersten eigenen Hardware Synthesizer, den Moog Subsequent 37. Ich glaube fest daran, dass dieses Teil das Feuer in mir entfacht hat, mich endlich auf die musikalische Reise zu begeben und meine ganz eigene Musik zu machen. Ich hatte zu dem Zeitpunkt ehrlich gesagt überhaupt keinen wirklichen Plan von Attack, Decay, Sustain oder Release. Es war irgendwie seltsam, wie schnell wir uns verliebten. Also der Moog und ich. Und er sollte nicht lange alleine bleiben. Mittlerweile wurden wir eine Familie aus Sub 37, Grandmother, Matriarch, Subharmonicon und DFAM.

Aber nochmal einen Schritt zurück. Anfang 2021 habe ich dann endlich die Möglichkeit gehabt, meinen eigenen Studioraum zu bauen. Mit richtiger Akustik und allem, was dazugehört. Der Gerätepark wächst ständig und ich würde euch bei „In the lab with Frank Sonic“ gerne regelmäßig mit auf meine ganz eigene Reise in die Studiowelt nehmen. Viele meiner analogen Schätze erlerne ich gerade selbst erst, und es gibt hier mit Sicherheit alles außer „Fachchinesisch“ oder Nerdkram. Mit Sicherheit auch mal das ein oder andere Plug-in oder Sample-Pack. Was mich inspiriert, wird besprochen. Gerade in der letzten Zeit bin ich ein Riesen-Fan von Retro Synths geworden. Vielleicht hört ihr also bald auch mal von einem Juno-106 oder der legendären 303. The journey has just begun. Seid gespannt!

Einer der Synths, mit dem ich in der letzten Zeit sehr viele schöne Sequenzen gezaubert habe, ist mein Vermona Perfourmer MK2. Allein schon die Haptik und das gesamte Auftreten haben etwas von außerirdischen Mächten. Die Vermona-typisch fetten Potis könnten so auch an einer alten Waschmaschine angebracht sein, lassen sich aber trotzdem butterweich bedienen. Das Gehäuse ist aus Vollmetall, wiegt aber dennoch nur knapp sechs Kilogramm. Ich habe mich bewusst für die Version mit CV-Trigger-Eingängen entschieden, da ich mir gerade auch ein Modularsystem zusammenstelle und die Einbindung dann einfacher ist. Ansonsten funktioniert aber auch MIDI supergut.

Was ich euch zum Klang sagen kann? Es ist einfach der bestklingende Synthesizer in meinem Setup. Gebt ein klein wenig Reverb auf den Output und ihr habt eine Wunderwaffe, die ihr in jedem Track vielfältig einsetzen könnt. Vier – wenn gewünscht – voneinander unabhängige Oszillatoren warten hier darauf, gespielt zu werden. Für mich ist der Perfourmer innerhalb kürzester Zeit zu einem „Must-have“ geworden. Inspiration dazu kam bei mir besonders von Ooramusic, der auf YouTube ganz viele tolle Videos hochgeladen hat.

Als Letztes möchte ich euch in diesem Monat noch ein tolles Pack von Audiotent ans Herz legen. Zum 200. Jubiläum erschien gerade AT200 namens „Coda“. Ein megacooles Paket mit 107 Presets für den Arturia Mini V3. In der Deluxe-Version gibt‘s sogar noch 107 MIDIs dazu. Wer auf superfette Software-Moog-Sounds steht, sollte sich das unbedingt mal ansehen: www.audiotent.com

Ich hoffe, es hat euch gefallen, ich wünsche euch eine tolle kreative Zeit und sage bis zum nächsten Mal!

Schickt mir gerne euer Feedback an music@franksonic.com oder auf Instagram @franksonic

Euer Franky

Aus dem FAZEmag 122/04.2022