Infektionsherde: Clubben vs. Gottesdienst – Wo wird die Grenze gezogen?

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Erst kürzlich machte ein Artikel vom Spiegel unseren Hoffnungen aufs baldige Clubben einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Der Grund: Clubs gelten als absolute Viren-Hotspots und bieten den Erregern eine perfekte Umgebung.

Auch die Berliner Zeitung hat diese Problematik nun nochmals aufgegriffen und zieht dabei ein ähnlich drastisches Fazit: „Clubs, Diskotheken, Bars – sie alle stehen in der Corona-Krise vor dem Abgrund. Die Aussichten auf eine baldige Öffnung sind gering.“

Wie schlecht die Aussichten sind, beweist uns folgendes Zahlenbeispiel: Von den ersten 263 bestätigten Corona-Infektionen in Berlin führten sage und schreibe 42 Fälle auf Club-Besuche zurück. Der Verband der Berliner Clubveranstalter, die Clubcommission mutmaßte schon vor dem Ausbruch der Pandemie, dass die Clubs nicht nur die ersten seien, die schließen würden, sondern auch die letzten seien, die wieder öffnen würden. Vermutlich werden sie Recht behalten…

Doch ist das fair? Schließlich gibt es noch viele weitere Infektions-Brandherde außerhalb des Nachtlebens. So machte vor kurzem ein Gottesdienst in Hessen Schlagzeilen, bei dem sich über 100 Menschen (!) mit dem Virus angesteckt hatten. Es gibt zahlreiche Veranstaltungen, bei dem Menschen auf engstem Raum zusammensitzen-/stehen und somit ein perfektes Infektions-Klima an den Tag legen. Müssten nicht folgerichtig auch derartige Events untersagt werden?

Gänzlich still steht es um Musik-und Tanz-Veranstaltungen jedoch nicht. Das TakaTuka-Event in Münster stellte uns am vergangenen Wochenende in Aussicht, wie Partys in den kommenden Wochen und Monaten aussehen könnten: Die Veranstaltungs-Reihe am Coconut Beach limitierte das Event auf 100 Teilnehmer, es herrschte zudem eine Maskenpflicht. Das ist zwar zumindest eine Alternative zum aktuellen Party-Vakuum, offenbart aber auch gewisse Problematiken. Aufgrund der geringen Besucheranzahl blickten die Veranstalter einem enormen Verlustgeschäft entgegen. Die „Lösung“: ein Eintrittspreis, der 20 mal so hoch war wie üblich. Zudem ist das Feiern „mit Einschränkungen“ wohl nicht jedermanns Sache..

Es bleibt also wohl dabei: auf die Club- und Veranstaltungs-Szene warten schwierige Zeiten.

Was meint ihr dazu?

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Quelle: Berliner Zeitung
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