
Was gibt es rund um eine Insel eigentlich? Richtig, Wasser! Nicht so beim Isle of Summer am vergangenen Wochenende, einem Rave-Festival in der Olympia-Reitanlage in München. Gerade entfachte eine Debatte um kostenloses Trinkwasser auf Festivals bei hohen sommerlichen Temperaturen. Lest hier, was passiert ist …
Es ist eine Diskussion, bei der immer mehr und immer öfters Stimmen laut werden. Sollte es auf Festivals kostenlose Trinkwasserstationen im Sommer geben? Einige Großveranstaltungen wie etwa das Tomorrowland hatten solche Stellen zum Auffüllen von trinkbarem Wasser schon vor Jahren – nicht so das Isle of Summer in München.
„Münchens größte Open Air Reihe“, wie sich die Festival-Reihe selbst betitelt, findet in diesem Jahr zu drei Terminen an drei verschiedenen Orten in der Landeshauptstadt von Bayern statt. Während die erste Opening-Ausgabe bereits am 10. Mai anstand, ging die zweite am 28. Juni bei hochsommerlichen Temperaturen vonstatten. Eine Beach-Ausgabe folgt am 2. August.
Im Line-up standen Techno-Größen wie 999999999, Adrián Mills, Alignment, BUNT., Clara Cuvé, Cloudy, Deborah de Luca, Kalte Liebe, I Hate Models, Kobosil oder auch Vendex.
Doch an ordentlich Abraven war bei einer Hitze von etwa 30 Grad nicht ganz zu denken – Dehydrierung drohte. Vor Ort gab es zwar einen kleinen Duschkopf, wie Augenzeugen berichten, dieser war jedoch nur zur Abkühlung angedacht.
Die Besucher nutzten die Einrichtung allerdings, um sich Wasser in ihre Becher zu füllen. Doch der Veranstalter beendete das Geschehen nach der Zweckentfremdung – was eine starke Kritik bei den Gästen hervorrief.
Laut der Instagram-Seite von rave.insider gab es als Alternative lediglich Trinkwasser zu einem Preis von vier Euro – zwei Euro Pfand kamen noch hinzu.
Der Vorfall lässt Fragen laut werden, die die Festival-Szene schon länger beschäftigen. Geht Profit vor ein menschliches Grundbedürfnis, das vor gesundheitlichen Gefahren wie Dehydrierung schützt? Ist Wasser Luxus oder ein Grundrecht? Steht der kommerzielle Gedanke vor dem Wohl der Besucher? Oder befinden sich Festivals bei steigenden Energie- und Personalkosten als auch einer angespannten wirtschaftlichen Lage so sehr in der Krise, dass die Preise fürs Wasser durchaus gerechtfertigt ausfallen?
In den AGBs zu der Frage nach eigenem Trinken und Essen des Isle of Summer steht jedenfalls: „Bitte kein Essen und auch keine Getränke mitbringen. Wir haben eine tolle Auswahl an Foodtrucks und Bars zu fairen Preisen auf dem Gelände.“ – soweit so gut, Standard auf Festivals. Sollte es jedoch nicht dann auch kostenloses Trinkwasser im Hochsommer geben?
Quelle: rave.insider
Auch interessant:
Hamburg: Ärger um Technoparaden-Revival-Party nach Schlagermove
Todesfall auf dem HIVE Festival – 26-Jähriger bricht zusammen