James Holden – The Idiots are Winning (Border Community)

Sollte Holden wirklich genial sein? Sollte er uns vielleicht alle nur verarschen wollen? Ich bin mir da wirklich nicht so sicher. Das Album erfüllt zwar zu 100 Prozent die Erwartungen, die man an ein Holden-Album stellt – aber mal ganz im Ernst: sind wir uns darüber im Klaren, was wir erwarten und: wie gehen wir damit um, wenn wir dann auch genau das bekommen, was wir erwarten? In anderen Worten: das Album ist unheimlich kaputt, verfrickelt, ausgeklügelt, kalt, steril, autistisch und seiner Zeit wahrscheinlich einfach nur weit voraus. Die Zukunft des Minimal? Ist das überhaupt noch Minimal? Interessiert das überhaupt jemanden? Ich will nicht wissen, wie lange Holden wie paralysiert vor seinen Geräten saß um derartig wirres Zeug zu produzieren, insgesamt aber wohl nur ein Bruchteil von dem, was ich brauche, um dieses Album komplett zu verstehen. Zehn Tracks (inkl. einem 2:05 min langen Nullpegel namens “Intentionally Left Blank”), mal nachvollziehbar angenehm, mal nervig brachial, mal vollkommen durch und daneben – und dann ist es plötzlich vorbei. Kein Outro, keine einlullende Versöhnungs-Nummer, nix. Und man wird wieder allein gelassen mit der Frage: Was war das denn jetzt? Sorry, ich weiß es gerade nicht. Bitte tragen Sie Ihren Punktevorschlag hier ein: _ _ _ _ _ _ [Sanomat]