Richard Wagner meets Techno-Beats, Opernhaus goes Berghain: Das zumindest könnte man meinen, wenn man den Titel eines neuen Stücks liest, den das Landesjugendorchester Rheinland-Pfalz am Wochenende aufgeführt hat. Akustisch wird die Komposition ebenfalls ihrem Namen gerecht, denn dort trifft Techno auf klassische Musik – ein spannendes Experiment.
„Fafner & Fasolt im Berghain – Eine Kleine Housemusik für Sousaphon, Tuba und Orchester“ nennt sich das Stück, das gewisse Konventionen bricht und damit Grenzen zwischen neu und alt überschreitet – oder besser gesagt, beides miteinander kombiniert. Dass elektronische Musik und klassische Musik trotz ihrer Unterschiede wie verschiedener Stimmungen und anderem Klang zusammen passt beweist das Landesjugendorchester aus Rheinland-Pfalz derzeit in ihrer Sommer-Arbeitsphase.
Komponist und Tubist Roland Vanecek nutzt für das nahezu 19 Minuten andauernde Crossover die Oper „Walkürenritt“, die Komponist Richard Wagner zwischen den Jahren 1854 und 1856 ausarbeitete. Vanecek spielt für das Werk selbst das Sousaphon, ein aus dem US-Jazz bekanntes Instrument, und intendiert mit der Aufführung, „dass die Leute von den Stühlen hüpfen und mittanzen“. Ein Dancefloor während der Oper-Aufführung, das ist gewiss etwas Außergewöhnliches, wenn auch mit einem anderen Flair als das thematisierte Berghain selbst. Der Berliner Club dient der Komposition als eine Art mythische Vorlage. Für das Jugendorchester stellt das Spielen zu Techno-Beats eine willkommene Abwechslung da, dürften doch einige der Musiker die Musikrichtung auch in ihrer Freizeit gerne hören.
Die Uraufführung und Auftragskomposition hat am vergangenen Wochenende an drei Tagen in den rheinland-pfälzischen Orten Germersheim, Trier und Pirmasens stattgefunden. Wann das Orchester im Berghain auftritt, ist noch nicht bekannt (Zwinker-Smiley).
Quellen: SWR Kultur, ljo-rlp.de
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